Türkei: Schaut noch wer hin?
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan räumt seine Opponent:innen weiterhin unerbittlich aus dem Weg. Vor hundert Tagen liess er seinen grössten Widersacher, den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoğlu, ins Gefängnis stecken. Seither reisst die Serie von Festnahmen demokratisch gewählter Amtsträger:innen nicht ab. Am Montag wurde der Bürgermeister der südtürkischen Stadt Antalya, Muhittin Böcek, des Amtes enthoben. Die Polizei hatte ihn wenige Tage zuvor aufgrund von Vorwürfen angeblicher Korruption verhaftet. Damit wurde bereits der 13. Bürgermeister innerhalb weniger Monate entmachtet. Alle gehören sie der sozialdemokratischen CHP an. Zu den Inhaftierten zählen auch die Bürgermeister von Adana und Izmir. Allein in Izmir wurden am 1. Juli bei einer Razzia im Rathaus rund 140 Mitarbeiter:innen der Verwaltung verhaftet, meist wegen angeblicher Korruption.