Film: Auf dem Pulverfass

Der handwerklich sehr gut gemachte Film kann tatsächlich Albträume und Panik auslösen. Was auch damit zu tun hat, dass Actionveteranin Bigelow, eine der wenigen Frauen, die in diesem Genre überhaupt Regie führen, ihren Stoff aus seiner typischen Verankerung im beruhigenden Heldentum reisst. In «A House of Dynamite» zeigt uns die 73-Jährige zwei Handvoll durchschnittliche Menschen, die ganz plötzlich mit Übelkeit erregenden existenziellen Entscheidungen konfrontiert sind. Die Atomrakete rast auf die Millionenmetropole Chicago zu, prognostizierter Einschlag in zwanzig Minuten. Der hastig im Zoom-Call zusammengerufene nationale Sicherheitsrat inklusive Präsident wirkt wie eine Ansammlung von Entscheidungsträger:innen, denen man weder die Zukunft der Welt noch das eigene Leben anvertrauen möchte. Ähnlich sieht es beim Bodenpersonal im Situation Room und auf den Militärbasen aus.