Literatur: Anschreiben gegen die «verheerte Welt»
Die Autorin Ursula Krechel wird für ihr Lebenswerk mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.

und rebellische Texte. Foto: Heike Steinweg
«Ein Nein zur Migration ist ein Ja zum Rassismus.» Das ist das Fazit des diesen Sommer erschienenen Essays von Ursula Krechel. Dessen Titel «Vom Herzasthma des Exils» deutet an, dass es der Autorin nicht nur um die Haltung des Einwanderungslands geht. Sie will auch begreiflich machen, wie sich Exilant:innen in der Fremde fühlen. Sie erzählt von Karl Marx, von vertriebenen Künstlern, aber auch von den vielen Armutsmigrant:innen, die im 19. Jahrhundert Deutschland (und auch die Schweiz) verliessen. Krechel schildert eindringlich das Elend der Flüchtenden damals und heute; sie zählt die Toten und widerlegt falsche Behauptungen der aktuellen Migrationspolitik. Ihre Haltung ist klar: Das Menschenrecht auf Asyl ist nicht verhandelbar.