Theater: Jungfrau für alles

Nr. 43 –

Jeanne d’Arc bleibt als Mythos auch heute fast beliebig anschlussfähig – diesen Herbst auf mehreren Bühnen in der Schweiz.

Szene aus «Are You Ready to Die?»
Warten auf die Exekution: Johanna (Yvonne Jansen) in «Are You Ready to Die?» von Marie Schleef am Schauspielhaus Zürich. Foto: Judith Buss

Egal wohin man blickt: 600 Jahre nach ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen ist die Jungfrau von Orleans fast allgegenwärtig. Besonders die Popkultur hat die Figur für sich entdeckt. Chappell Roan etwa trat an den Video Music Awards 2024 inspiriert von Jeanne d’Arc auf. Die queere Popmusikerin setzte in Rüstung mit einem brennenden Pfeil das Bühnenschloss in Flammen. Regisseur Baz Luhrmann, bekannt für «Romeo + Juliet» und «The Great Gatsby», bereitet derzeit einen Film über Jeanne d’Arc vor, mit dem er sich in die lange Geschichte von filmischen Adaptionen des Stoffes einschreiben wird. Bereits um die Jahrtausendwende hatte Arina Tanemura in ihrem Manga «Kamikaze Kaito Jeanne» den Mythos ein gutes Stück weitergesponnen: Eine tagsüber durchschnittliche Jugendliche verwandelt sich nachts in eine Reinkarnation Jeanne d’Arcs, um Dämonen aus Gemälden zu verjagen.

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