Mörderisches Grenzregime: Die Verantwortlichen benennen
In Rom protestierte letzte Woche die Flüchtlings- mit der Antimafiabewegung gegen Europas Unterstützung libyscher Milizen. Gleich mehrere EU-Staaten wollen die Zusammenarbeit sogar noch verstärken.

Sie tragen weisse T-Shirts, kreuzen die Unterarme vor der Stirn, die Fäuste geballt, als wollten sie einen Schlag abwehren. Rund fünfzig Geflüchtete stehen am vergangenen Samstag in dieser Haltung auf der Piazza Vidoni in der Innenstadt von Rom, so zeigen es Videoaufnahmen. Die Gruppe Refugees in Libya hat sie aus zehn Ländern in Europa und Nordamerika zur «Bühne der Überlebenden» zusammengebracht. Sie alle waren einst in Libyen in Lagern für Migrant:innen inhaftiert, die sogar deutsche Diplomaten in einem Bericht als «KZ-ähnlich» beschrieben hatten. Es sei eine «Welt der Schande», in der die libyschen Milizen, die die Lager betrieben, von der EU unterstützt würden, sagt der aus dem Sudan stammende Gründer von Refugees in Libya, David Yambio, in einer Rede.