Literatur: «Ich bin die Metastase»
Mit ihrem Roman «Die Schrecken der anderen» erfindet sich Martina Clavadetscher schon wieder neu – und entfacht ein so augenzwinkerndes wie abgründiges Verwirrspiel.
Neonfarbene Skijacke? Violette Moonboots? Da haben sich ja zwei gefunden – und das mitten auf dem zugefrorenen Ödwilersee am Fuss des Frakmont. Sie wirken seltsam aus der Zeit gefallen, Schibig, der Archivar, und «die Alte», die eben zurück in ihren Wohnwagen am Seeufer gezogen ist. Knorrige Gestalten, wie auch die andern Figuren, die diese modrige Moorlandschaft bevölkern, in der, so will es eine Sage aus dem 15. Jahrhundert, der Küfner Fassbind in eine Felsspalte fiel und sich zwischen zwei geflügelten Fabelwesen wiederfand, die ihn bei sich überwintern liessen und im Frühling aus der Felsgrotte zurück ans Tageslicht brachten, wo er zwischen Menschen nicht mehr heimisch wurde und verstarb.