Literatur: Walverwandtschaften

Nr. 47 –

In ihrem Debütroman erzählt Iris Keller von Schwangerschaft in intensiven Bildern von Meeressäugern – und kritisiert damit auch gängige Darstellungen.

Portraitfoto von Iris Keller
Wie gross ist die Plazenta eines Blauwals, fragt Iris Kellers Protagonistin. Foto: Miklós Klaus Rósza

Da liegt ein glitschiger, salzig riechender Wal im Wohnzimmer und versperrt der jungen Mutter den Weg zu ihrem schreienden Neugeborenen. Die Protagonistin begegnet in dieser traumhaft anmutenden Anfangsszene ihrer Schwangerschaft in der Gestalt eines Wals. In Iris Kellers Roman «Walwerdung» erzählt die Ich-Erzählerin von ihren Erfahrungen. Im «Aquarium» der wie alle Figuren namenlosen Protagonistin wächst ein «Meerestier» heran. Dieses wird, analog zu nichts Geringerem als dem Leben auf der Erde selbst, aus dem Wasser ans Land gehen.

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