Lobby gegen SexarbeitDie Frauenzentrale Zürich gibt sich progressiv, ist in den letzten Jahren jedoch zur wichtigsten Kämpferin für ein Sexkaufverbot geworden – und spannt dafür mit Evangelikalen zusammen.

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Eindringlich schauen eine Handvoll Schwedinnen und Schweden in die Kamera, das Fernsehpublikum sprechen sie direkt an. Oder besser gesagt: Sie lesen den Schweizer:innen die Leviten: «Ihr lebt immer noch im Mittelalter!», «Mit Frauen als Sexsöldnerinnen!», «Achtzig Prozent aller Prostituierten würden gerne aufhören – wenn sie könnten!» Und zum Schluss ein Kind: «Tut etwas!»

Mit dem Video startete die Zürcher Frauenzentrale 2018 ihre Kampagne für ein Sexkaufverbot nach schwedischem Vorbild: «Für eine Schweiz ohne Freier. Stopp Prostitution» lautete der Slogan des Dachverbands von Frauenorganisationen im Kanton Zürich. Man habe damit eine Debatte angestossen, schrieb die Frauenzentrale in ihrem damaligen Jahresbericht. Wie viel das Produzieren und Verbreiten des moralisierenden Videos, das Sexarbeit mit Ausbeutung gleichsetzt, gekostet hat, weiss die damalige Präsidentin Andrea Gisler nicht mehr, die Werbeagentur Publicis habe aber nicht alles verrechnet.

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