EM-Auftakt: Meldungen aus dem Joggeli

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Sektor B: Stadionbesuch! Habe völlig unterschätzt, dass alle dasselbe Shirt tragen, ständig droht man einander im Getümmel zu verlieren.

Sektor C: Es geht los mit der Eröffnungszeremonie. Wer hat sich denn das ausgedacht? Frauen im Mittelkreis hantieren mit silberglänzenden, aufgeblasenen Riesenzauberstäben. Bin das nur ich, oder ist das nicht seltsam … phallisch?

Sektor B: Das Publikum wirkt dem linkischen Schauspiel gegenüber etwas teilnahmslos. Auf wie viel Begeisterung hingegen die Ankündigung von Beatrice Egli stösst!

Sektor C: Ich bin hier offenbar in einem sozialdemokratischen Parlamentsnest gelandet. Ich sehe David Roth, Priska Seiler-Graf und Samira Marti, aber da sind sicher noch mehr, die ich nicht erkenne.

Sektor B: Hinter mir jemand, der wie Heinz Karrer aussieht oder Heinz Karrer ist. Das Maskottchen Maddli wird mit den Worten vorgestellt: «Ein Herz, so gross wie die Schweiz!». Also … klein?

Sektor C: 34'063 Menschen im Stadion. Nicht ganz ausverkauft, aber mehr als doppelt so viele wie beim bisherigen Rekordspiel der Schweizer Frauennati. Die Stadionsprecherin bedankt sich im Namen der Uefa für die Unterstützung. Hinter mir sagt einer sehr bestimmt: «Wir unterstützen hier sicher nicht die Uefa, sondern die Spielerinnen!» Ewiges Dilemma wieder mal: Lügen wir uns da nicht in die Tasche, wenn wir so tun, als liesse sich das so sauber trennen?

Sektor B: Die Uefa-Faltblätter, mit denen man zu einer Choreografieteilnahme gedrängt wird, gleiten als Papierflieger über die Köpfe. Hört man da eigentlich generische Kuhglocken-Geräusche aus der Stadionbox? Reuteler mit dem Anstoss, das kann nur gut werden!

(Wir verzichten hier auf einen Matchbericht, man konnte ja schon alles dazu lesen, das Team spielte toll, Norwegen nervte mit Zeitschinden, und Géraldine Reuteler war die Allerbeste von vielen Guten.)

Sektor C: Meine Begleitung hier ist sonst in der FCZ-Südkurve unterwegs. Die Hors-sol-Choreo am Anfang fand er natürlich ganz schlimm: So künstlich hergestellte Stimmung mache alles nur noch schlimmer. Aber bei aller Enttäuschung übers Resultat: Der hat lange kein so gutes Spiel mehr gesehen. Im Letzigrund ist er zuletzt ja nicht wirklich verwöhnt worden.

Sektor B: «Wer nöd gumped, isch kein Schwizer hoi hoi hoi» war schon als Kind doof.

Sektor C: Wie wars wohl im Fernsehen, so ganz ohne Sascha Ruefer?