Fantastisches Brüssel
Schildkrötentaxis! Einhörner! Zauberlehrlinge! Amazonen! Unerklärlich, dass es noch keinen Hype um Eléonore Devillepoix gibt: Die 1991 geborene und in der Normandie aufgewachsene Autorin hat mit ihrem Debütroman «Stadt ohne Wind» eine Fantasygeschichte geschrieben, die nicht nur Leute auf Harry-Potter-Entzug bezaubern dürfte. Der Plot um die dreizehnjährige Arka, die sich auf der Suche nach ihrem Vater durch die Magier:innenstadt Hyperborea boxt, ist ein Mix aus Coming-of-Age-Story und Politthriller – und eine Parabel auf Brüssel. Allerdings keine allzu schmeichelhafte, kann man doch bei Devillepoix lesen, dass Prinzipienlosigkeit und Inkompetenz die wichtigsten Tugenden für eine Karriere in Hyperborea sind. Sie wird wissen, warum das so ist: Devillepoix arbeitet tagsüber als parlamentarische Mitarbeiterin in der EU-Bürokratie. Ihre Romane schreibt sie nachts.