Chadia Atassi und Catherine Lovey – Literarischer Briefwechsel Die syrische Schriftstellerin Chadia Atassi und ihre Westschweizer Kollegin Catherine Lovey führen seit längerem eine literarische Korrespondenz. Dabei geben sich die Autorinnen jeweils selber ein Wort, über das sie in einem Brief reflektieren. Folgende Texte gewähren einen kleinen Einblick in ihr gemeinsames Schaffen.

Linde
Nein, Chadia, beim Wort «Linde» sollst du dir nicht einen gelblichen, etwas süsslich schmeckenden abendlichen Kräutertee vorstellen. Und auch nicht einen dieser Bäume, wie sie hier in grosser Zahl manche Alleen säumen oder auf Dorfplätzen stehen, aufgereiht, zurechtgestutzt, überwacht, kurz: hübsch und brav.
Der Baum, von dem ich dir erzählen will, ist ein ausserordentliches Exemplar, das eher an einen dieser Menschen, Mann oder Frau, denken lässt, die manchmal in unserer Gesellschaft auftauchen und von denen man sich fragt, wo sie wohl herkommen, wie zum Teufel sie zu uns geraten sind, und die man bisweilen kneifen möchte, um zu überprüfen, ob sie wie alle anderen reagieren, ob sie keine Fata Morgana sind.
So war dieser Baum, eine sehr hohe, sehr einsame Linde – absolut einzigartig in ihrem Wesen –, die sich in meinem Herkunftsdorf befand.
Leider muss ich in der Vergangenheitsform sprechen.
Vor sechs Jahren machte ein Februarsturm ihr den Garaus. Mein Bruder Jean-Daniel ist der Einzige, der sich an Details erinnert, denn er, der Schreiner-Tischler von Beruf ist, hat sie am frühen Morgen entdeckt, wie sie zerschmettert da lag, und musste sich darum kümmern, den riesigen Körper wegzuschaffen.
Nach wie vielen Jahrhunderten hat unsere Linde die Seele ausgehaucht? Nach wie vielen Winterstürmen, die viel schlimmer wüteten als derjenige, der sie schliesslich zu Boden warf? Niemand kann es sagen. Und auch nicht, weshalb sie entschieden hatte, sich bei uns niederzulassen, in ungewöhnlicher Höhe für eine Spezies, die das Flachland bevorzugt. Und wie hatte sie es dann geschafft, so gut zu gedeihen, dass sie riesengross wurde? Bäume sind voller Geheimnisse. Manche, wie die Linde, erneuern sich von innen heraus, trinken aus ihrem eigenen Jungbrunnen. Aber offenbar kommt auch für sie die Zeit, da sie schliesslich genug haben. Und deshalb weniger wachsam werden.
Unsere Linde war eine massvolle Riesin. Man sah, dass sie auf Sparflamme lebte, nicht wie die dichten, runden Stadtmodelle, nein, diese hier hatte nie aufgehört, in die Höhe zu wachsen, ohne in der Breite ein Gramm zu viel anzusetzen. Es schien so, dass die Erde, aus der sie schöpfte, ihr genug gab, aber nicht überschwänglich, unvernünftig viel, nicht wie unsere Grossverteiler mit den tausend Joghurtsorten und Kekstüten, den unnötigen und verheerenden Plastikflaschen. Diese Linde war die Identität unseres Dorfes. Ihr besonderes Kennzeichen zeichnete uns alle. So kam es, dass wir ihr keine Aufmerksamkeit mehr schenkten. Sie war da, sie war immer da gewesen, das war alles.
Ich wage mir gar nicht vorzustellen, welche Schläge sie in jener Februarnacht einstecken musste. Hat sie sich wenigstens verteidigt?
Jetzt, da sie nicht mehr ist, verweisen meine Augen sie wieder an ihre Stelle. Jedes Mal, wenn ich ins Dorf zurückkehre, ist das meine erste Handlung, ich setze die Linde dahin, wo sie immer gestanden hat. Nackte Äste im Winter, beladene Äste im Sommer. Es ist kein schwieriges Unterfangen bei einem Baum, den man täglich angeschaut hat, eine ganze Kindheit lang.
Bei einem Menschen ist es viel komplizierter.
Catherine Lovey
Erinnerungen
Liebe Catherine,
als du von der grossen Linde sprachst und was sie in deiner Erinnerung in zeitlicher und räumlicher Hinsicht bedeutet, wurde mir mit Erstaunen und Freude der einfache und zugleich bedeutsame Gedanke bewusst, dass wir Menschen uns doch alle sehr ähnlich sind, denn trotz aller räumlichen Entfernung und kulturellen Unterschiede sind wir genetisch bedingt die einzigen Lebewesen auf Erden, die den Luxus eines entwickelten Gedächtnisses besitzen.
Das Erinnern ist ein mühsamer Prozess, der einer Bergbesteigung ähnelt, nur dass es hier die Fantasie ist, die langsam aufsteigt, und somit ist es auch ein kontinuierlicher schöpferischer Prozess, ein ständiges Zusammenspiel von Bewegung. Es ist zuweilen ausweichend, selektiv und parteiisch gegenüber den Dingen oder Orten, die uns einmal wichtig waren. Mit anderen Worten: Die Fantasie ist voreingenommen.
Ich frage mich, Catherine, was wir ohne Erinnerung wären. Was wären wir, wenn wir nur in einem fliessenden Jetzt lebten und unser Gedächtnis unzugänglich wäre? Wenn uns die Geschichten aus der Vergangenheit mit ihren Qualen, Freuden und Sehnsüchten nicht umtrieben? Wenn Gesichter, Orte und Gerüche von früher nicht frisch durch unsere Köpfe toben könnten? Was würde passieren, könnten wir nicht in diese verborgenen Orte im Dunkel unseres Inneren eindringen, die, werden sie angeleuchtet, vom Zustand der Ruhe in einen der Bewegung übergehen und uns vermittels Vorstellungskraft zurückbringen, was wir einst erlebt haben?
War es nicht die Macht deiner Erinnerung, die die riesige Linde an ihren gewohnten Platz zurückbrachte, genau so, wie sie immer war, wenn du ins Dorf kamst – hoch aufragend, grün und kraftvoll –, obwohl du weisst, dass ein Sturm sie schon vor langer Zeit umgeweht hat?
Übertreibe ich, wenn ich sage, dass der Mensch seine Erinnerung ist, dass sie der Kern seines Daseins ist und dass ohne Erinnerung alles nur halbfertig wäre?
Deine Worte über den Lindenbaum haben mich tief berührt. […]
Ich verbrachte meine Kindheit in einer kleinen Stadt nahe dem Meer, durch die der Orontes fliesst. Er entspringt im Libanon, fliesst dann durch türkisches Gebiet und mündet schliesslich ins Mittelmeer. Er ist der einzige Fluss der Region, der «falsch herum» fliesst, nämlich von Süden nach Norden. Ich möchte den Orontes damit nicht geografisch beschreiben, sondern zum Ausdruck bringen, dass er für unsere Stadt eine Gottesgabe war. Er verzweigt sich in kleine Arme und bahnt sich seinen Weg durch Obstgärten, Felder und Dörfer, wo er Ackerbau, Viehzucht und Leben ermöglicht. Das Bild der sich am Wasser wiegenden Weiden ist mir immer noch in lebendiger Erinnerung. Der Fluss war nur wenige Schritte von unserem Haus entfernt, aber so schön er war, er war tatsächlich so «widerspenstig», wie sein arabischer Name es ausdrückt, und er war listig und tückisch. Er nahm mir meinen kleinen Neffen. Dieser hatte mit Freunden am Ufer gespielt und ertrank, denn einen Zaun, der ihn geschützt hätte, gab es nicht. Dieses Unglück traf unsere Familie tief und nahm uns für lange Zeit alle Freude. Wir mieden den Fluss, er verlor für uns seinen Zauber, und das Rascheln der Weidenzweige verlor seine rührende Musik. In meiner Erinnerung ist er seither nicht mehr schön.
Ich möchte dir von einem weiteren Bild erzählen, das tief in meiner Erinnerung verankert ist …
Ich glaube an das, was Gaston Bachelard in seinem wunderbaren Buch «Die Poetik des Raumes» schrieb. Er geht darin den tieferen Gründen für unsere Bindung an den ersten Ort, unser erstes Zuhause, nach, das er zu einem Symbol für eine geschützte Vertrautheit erklärt.
Solange ich zurückdenken kann, stand eine Akazie vor unserem Haus und spendete unserem Viertel, ja der ganzen Stadt Schatten, Duft, Grün und Schönheit. Wie auch alle anderen nahm ich sie als einzigartig wahr, als weiblich in ihrer Präsenz und ihrer unermesslichen Selbstlosigkeit und mit ihren leuchtend weissen Blüten. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass diese Akazie unserer Stadt ihre Identität und ihren Platz gab. Seit wann sie da war, weiss ich nicht, aber sie war immer in unserem Leben, bei Kälte, Regen, Hitze und Wind. Ich kann ihren Duft noch riechen, durch die Jasminranken, die von den Zäunen der Häuser hingen, während wir morgens im Hof am Springbrunnen Kaffee tranken. Es lässt mich sogar den Rhythmus unserer damaligen Tage spüren, Catherine. Ich sehe meine Mutter auf ihrem Lieblingsstuhl am Fenster sitzen, von dem man auf die verschachtelten Häuser des Viertels blickte und den Hauptplatz der Stadt sah, der so viele Ereignisse und Geschichten erlebt hat und die Hoffnungen und Träume ganzer Generationen in sich trug.
Viele entfernte Bilder werden von der Erinnerung heraufbeschworen. Manche davon mögen weniger bedeutsam und einflussreich erscheinen, aber unsere Erinnerungen sind immer selektiv und voreingenommen für das, was wir lieben und uns wünschen. Warum sonst erscheint mir jetzt das Bild der sorgfältig aufgereihten Gläser mit köstlichem eingelegtem rotem Rettich auf den niedrigen Hausdächern, wie sie langsam unter schüchterner Sonne als Wintervorrat reifen?
Wenn ich diese Bilder heute betrachte, liebe Catherine, fühle ich für einen Moment, als würde ich den Lauf der Zeit selbst betrachten, die Zeit, wie sie vergeht und uns von einem Leben ins andere treibt. Und so stehe ich heute am anderen Ende der Welt und beobachte das Spiel der Zeit, das mich hierher verschlagen hat, und schliesse meine Augen vor einer Szene, die auf einem Versprechen ruht, das sich vielleicht nie erfüllt, denn von einem neuen Zuhause bin ich immer noch weit entfernt.
Chadia Atassi
Deutsch
Unsere Lehrerin hiess Francine, wir waren noch ganz klein, sechs oder sieben in meiner Erinnerung, wir riefen «Maîtresse!», um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. In einem einzigen, winzigen Klassenzimmer waren drei Stufen vereint. Das bedeutet, dass die Kinder der ersten Klasse zusammen mit denjenigen der zweiten und der dritten Klasse den ganzen Tag im gleichen Zimmer verbrachten. Und die «Maîtresse» musste sich um die verschiedenen Alters- und Niveauklassen kümmern und sämtliche Fächer unterrichten! Damals ging es für uns, die wir Französisch sprachen, darum, etwas zu lernen, das … Deutsch hiess. Am Tag, als unsere Lehrerin uns dies verkündete, wurde mir bewusst, dass es eine andere Sprache gab als die meine. Ach ja? Eine Sprache unseres Landes noch dazu, die anscheinend von der Mehrheit der Bevölkerung gesprochen wurde. Das war für mich wirklich kaum zu glauben.
Und nun, gleich zu Beginn, liess Francine uns aus einer Liste mit deutschen Vornamen wie Otto, Franz, Viktor, Hans, Heidi, Liselotte, Angelika, Renata wählen, welcher uns am besten gefiel. Damit wir ein anderer Mensch, ein anderes Kind würden während der Zeitspannen, die zum Erlernen dieser Sprache eingesetzt wurden.
Der allererste Satz, den ich auf Deutsch aussprach, lautete also: «Ich heisse Anna.»
Drei schlichte Wörter, die sich als mächtiger erwiesen als ein ins Schloss gesteckter Schlüssel, um mich zu packen und in eine ganz und gar unerwartete Welt zu werfen.
Catherine Lovey
Aus dem Französischen von Ruth Gantert.
Festzeit
Der Fastenmonat Ramadan ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen.
Auf den ersten Blick mag dir, liebe Catherine, und vielen anderen der Gedanke an einen ganzen Monat Fastenzeit schwierig vorkommen. Er ist ja auch anders als die üblichen Monate. Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang ohne Essen und Trinken auszukommen, ist nicht einfach, zumal die Fastenzeiten in Anbetracht der natürlichen Jahreszeiten unterschiedlich lang sind. Hier in der Schweiz habe ich schon manchen harten Tag erlebt, wenn die Sonne erst um halb elf abends unterging. Das war definitiv lang und anstrengend, gerade da ich die einzige Fastende im Haus bin, denn mein Mann und meine Kinder haben diese Pflicht aus verschiedenen Gründen aufgegeben, hauptsächlich weil sie eine andere Sichtweise auf religiöse Rituale haben. Das Fasten mag an Wintertagen einfacher sein, wenn die Sonne früher untergeht. Jedenfalls habe ich das Fasten beibehalten. Es ist für mich mit vielen Dingen verbunden – vielleicht mit Gewohnheit, vielleicht auch mit meiner ausgeprägten Angst, jenen dünnen Faden zu verlieren, der mich noch mit Gott verbindet.
Es mag dir also, liebe Catherine, so erscheinen, als sei der Ramadan ein eintöniger und mühseliger Monat, aber auch wenn es dich erstaunen mag, erlebe ich ihn als eine friedliche und vertraute Zeit.
Es ist so ironisch wie real, dass der Monat Ramadan bei uns früher eine Zeit voller sozialer Interaktion war. Der Esstisch wurde reichlich mit köstlichen Speisen gedeckt, und dreissig Tage lang luden Familien und Verwandte sich gegenseitig ein. Immer gab es einen oder mehrere Stühle für Gäste, die vielleicht in letzter Minute kämen, und es wurde an die Tür geklopft, wenn Nachbarn Leckereien vorbeibrachten. Die abendlichen Ramadangesellschaften dauerten manchmal bis nach Mitternacht oder bis zur Suhur-Mahlzeit, die die Fastenden kurz vor der Morgendämmerung einnehmen.
Gerade dieser Speise kam eine besondere Bedeutung zu. […]
Wenn ich an jene fernen Tage zurückdenke, zittert mein Herz vor Sehnsucht. Ich erinnere mich an den «Musahharati», einen Mann, der durch die Gassen und Viertel zog und auf seine Trommel schlug. Er weckte die Schlafenden auf, dass sie noch einmal essen, indem er rief: «Ihr Fastenden, preiset den Ewigen!» Ich höre noch seine heisere Stimme in der Stille der Nacht, die mir magisch und reizvoll vorkam. Bis heute weckt die Erinnerung daran in mir eine tiefe Sehnsucht nach unserem alten Haus, während draussen der Wind tobte und es drinnen warm und gemütlich war. Ich stellte ihn mir mit seiner magischen Trommel als einen Märchenriesen vor, der durch die Ramadannächte lief und zum Essen und Trinken aufrief, bevor ein weisser von einem schwarzen Faden zu unterscheiden ist, also bevor das Morgengrauen anbricht. Erschrocken beeilte ich mich, noch schnell etwas zu verschlingen, bevor der Hunger eines langen Tages käme.
In den letzten Tagen des Ramadan begannen die Abschiedsrituale. Die Strassen und Märkte wurden geschmückt und blieben bis zum Morgen voller Leben. Dann gingen alle hinaus, um Vorräte und Kleidung zu kaufen. Und wenn der Fastenmonat zu Ende war, feierte man drei Tage lang. Am ersten Morgen ging man zunächst einmal zu den Friedhöfen.
Wir brachen bei Morgengrauen auf und trugen meist Schwarz. Wir hatten grüne Zweige und Blumen dabei. Die Gebetsrufe der Moscheen hallten gleichzeitig von überall her und weckten tiefe Gefühle in uns. Der Besuch der Friedhöfe war trotz der Ehrfurcht vor dem Tod nicht immer ein schmerzhaftes Ritual. Auch wenn der Tod für diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben, immer eine Wunde hinterlässt, war der Gräberbesuch eine Gelegenheit, dass Familien sich begegneten und sich gegenseitig ihr Beileid aussprachen. Dabei kam es auch vor, dass zwischen den Tränen Blicke auf Mädchen geworfen wurden, die plötzlich erwachsen geworden und im heiratsfähigen Alter waren, und zuweilen kam es nach dem Fest zu Verlobungen und Hochzeiten. Hier begannen viele Liebesgeschichten, denn wenn man gerade nicht daran denkt, rückt der Tod schnell weit von einem weg, und die verstohlenen Liebesblicke zwischen jungen Frauen und Männern hinter Grabsteinen hervor standen dafür, dass das Leben trotz der Trostlosigkeit des Ortes weiterging.
All das mag dir verwirrend und seltsam vorkommen, und vielleicht philosophiere ich auch zu viel, liebe Catherine, wenn ich von einem solchen Zusammenspiel von Tod und Leben, von Liebe, Trauer und Freude rede. Man bekommt geradezu Lust, über existenzielle Fragen zu sprechen. Ist das Leben eine Reise ins ewige Jenseits? Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir unser Leben so leben, als wären wir jederzeit bereit zu gehen, als sei der Tod uns wie ein vertrauter Besucher. Es ist ein schwieriges und komplexes Thema, das mit dem Sinn des Glaubens und dem Leben nach dem Tod zusammenhängt. Oft frage ich mich, ob nicht auch Geistliche mit eingeschränktem Horizont dazu beigetragen haben, eine Kultur des Todes zu verbreiten und uns glauben zu lassen, dass Gerechtigkeit, Wahrheit, Glück und Frieden nur im Himmel zu finden seien und nicht auf der Erde – vorausgesetzt, wir bleiben gehorsame Schafe. Die religiöse Lehre sagt aber auch: «Arbeite im Diesseits, als würdest du ewig leben.»
Nun, lassen wir diese heiklen Dinge beiseite, lassen wir den Staub des Todes verwehen und verlassen wir den Friedhof. Die Feierlichkeiten zum Fest haben begonnen …
Chadia Atassi
Aus dem Arabischen von Günther Orth.
Catherine Lovey
Die aus dem Wallis stammende Autorin Catherine Lovey hat mehrere Romane und Theaterstücke publiziert. Sie studierte Internationale Beziehungen, machte einen Abschluss in Kriminalistik und arbeitete schliesslich als Journalistin, spezialisiert auf Wirtschafts- und Finanzthemen, bevor sie Autorin wurde. Ihr 2024 erschienener Roman «Histoire de l’homme qui ne voulait pas mourir» wurde dieses Jahr mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.
Die Preisverleihung findet in Solothurn am Fr, 30. Mai 2025, um 18 Uhr im Konzertsaal statt.
Chadia Atassi
Seit 2012 lebt die syrische Schriftstellerin und Journalistin Chadia Atassi in Lausanne. Sie hat an der Universität Damaskus Rechtswissenschaften studiert und schreibt Artikel, Prosa und Kurzgeschichten für zahlreiche namhafte arabische Zeitungen und Websites. 2019 veröffentlichte sie einen Band mit Kurzgeschichten in einem Verlag in Amman. 2020 erschien in einem Beiruter Verlag ihr Roman «Tangho al-gharâm» (Der Tango der Leidenschaft).
Die Autorin liest in Solothurn gemeinsam mit Catherine Lovey am So, 1. Juni 2025, um 10 Uhr im Kunstmuseum.
