Auf zur nächsten Besetzung!

Die Stadtpolizei Zürich hat heute Morgen mit einem Grossaufgebot das besetzte EWZ-Gebäude in Zürich-Wipkingen geräumt. «Wir geben Ihnen dreissig Sekunden Zeit, die Örtlichkeiten zu verlassen», soll es morgens um acht Uhr geheissen haben. Die Besetzer:innen hatten zu diesem Zeitpunkt das Areal bereits geräumt. Nur knapp eine Woche dauerte also diese Besetzung. Die Botschaft der Behörden: Erlaubt ist, was nicht stört; nicht erlaubt ist, was keinen kommerziellen Nutzen hat.

«Nur weil ein Gebäude leer steht, kann man es nicht einfach besetzen», wird Përparim Avdili, Präsident der FDP Stadt Zürich, heute in der NZZ zitiert. «Wieso eigentlich nicht?», frage ich mich und möchte an dieser Stelle zwei weitere Bijous zur kollektiven Verwendung empfehlen. Auf eine Maklergebühr verzichte ich grosszügigst. Hauptsache, alles wird besetzt.

1. Kasernenareal: Dieses geräumige Liebhaberobjekt an zentralster Lage besticht mit seinem individuellen Grundriss, der sich für unterschiedlichste Nutzungen eignet und förmlich nach genossenschaftlicher Übernahme lechzt. Inmitten Zürichs quirligstem Quartier geniesst du eine Umgebung mit hohem Freizeitwert. Der grosszügige Garten lädt zum Verweilen und zum Flanieren ein und eignet sich insbesondere an Feiertagen (beispielsweise am «Tag der Arbeit») perfekt als Rückzugsort.

2. Stierli-Areal: Erfülle dir deinen Wohntraum auf fast 50'000 Quadratmetern Nutzungsfläche! Gelegen im SBB-Gleisdreieck im aufstrebenden Zürich Seebach, wartet das Objekt mit direkten Zugverbindungen in die City auf. Dieses rustikale Kleinod verbindet den Charme der Zürcher Metallindustrie des 19. Jahrhunderts mit dem grösstmöglichen Entwicklungspotenzial der Zukunft.

Na, Interesse geweckt? Den Besichtigungstermin bestimmst du selbst!

Mona Molotov ist die meinungsstärkste Möwe des Landes. Sie schreibt regelmässig im «Zoo» auf woz.ch.