Chilly Pecunia Infantino: In Doha ist alles besser!

Vor unserm Umzug nach Katar hat Papi mir versprochen, dass in Doha das Wetter immer schön ist – und das stimmt! Schöner als in Brig ist es auf jeden Fall – und sehr heiss!

Wenn ich in der neuen Schule gefragt werde, was mein Papa von Beruf ist, und ich sage: Präsident vom Weltfussballverband, gibts immer ein paar, die mir das zuerst nicht glauben, aber die meisten sind neidisch, weil ich bei der WM garantiert einen guten Platz kriege. Dabei interessiert mich Fussball gar nicht so.

Wir wohnen jetzt ganz in der Nähe vom Emir. Da hätte ich grad immer jemanden zum Spielen, hat die Mama vorher gesagt, der hat nämlich dreizehn Kinder, aber – sorry! – die Mädchen sind irgendwie komisch, und die Buben gucken mich nicht mit dem Arsch an. Drei Frauen hat der Emir auch. Das geht hier, sagt Mama, und Hauptsache, dein Papa kommt nicht auch auf so Ideen.

In der Schule hat mich einer gefragt, warum sich mein Papa eigentlich nicht um die Familien der Arbeiter kümmert, die beim Stadionbauen gestorben sind. Es sind nur ganz wenige gestorben, sagt Papa, und die hatten einen Herzinfarkt. Das kommt vor.

Überhaupt gibts Leute, die sagen megaschlimme Sachen über Papi. Das war schon in der Schweiz so! Er würde Geld dafür nehmen, dass er bestimmte Leute bevorzuge, und er würde heimlich Geld verteilen, damit er wieder als Präsident gewählt werde. Die sind bloss neidisch, sagt Mama. Papa hat nun mal eine ganz wichtige Funktion im Weltfussball, das zieht halt Neider an. Er selbst redet nicht mit uns drüber.

Hier in Doha ist das viel besser, da haben ihn alle gern. Mein Papa ist oft unterwegs, jetzt war er grade in Bali beim G20-Gipfel, da waren die wichtigsten Präsidenten der Welt versammelt, die kennt er natürlich alle persönlich. Putin war leider nicht da, der ist schon lange ein guter Freund von Papa.

Dort hat Papa vor allen eine grosse Rede gehalten und zum Frieden aufgerufen! Sie sollen doch während der WM einfach mal Pause machen mit dem Krieg in der Ukraine, damit auch die Soldaten die Spiele schauen können. Ist doch eine tolle Idee!

Aber einer in der Schule hat zu mir gesagt, dass mein Papa das bloss gesagt hat, damit sein Freund Putin seiner Armee Zeit geben kann, sich zu erholen, um dann endlich die Ukraine zu besiegen. Na und? Dann wäre doch auch Frieden!

Die empathische Qualle Aurelia konnte sich in die Gedanken von Chilly Pecunia (11) schleichen, der bisher unbekannten fünften Tochter von Gianni Infantino.