Werkstattgespräch 6: Heute mit: Andreas Fagetti
In der WOZ sind weitreichende Veränderungen angesagt. Welche? WOZ-Leute berichten:
Was ist los auf der WOZ?
Andreas Fagetti, Inlandredaktion: (seufzt) Stress.
Warum?
Wir wollen immer besser sein, als wir wirklich sind. Das erzeugt Stress.
Die Erkenntnis, dass man nicht so gut ist?
Nein, wir sind schon gut, aber wir sind Maximalisten und wollen immer noch besser werden.
Workaholics?
Und Lebemenschen! Beides.
Sind alle auf der WOZ so drauf?
Irgendwie schon. Nur hat jeder und jede eine andere Suchtform.
Zum Beispiel?
Also manche sind scharf darauf, die Mächtigen zu treffen. Andere sind süchtig danach ... wie soll ich sagen ... ich glaube, ich versteige mich gerade ...
... die Ohnmächtigen zu treffen?
Ja, die gehen eher zu den Verlierern oder scheinbaren Verlierern.
Den Unterdrückten ...
Unterdrückten! Andere wiederum kämpfen dafür, dass möglichst viele Frauen ins Blatt kommen.
Aha, das gibt es auch!
Und weil alle so engagiert sind, knallt es ab und zu. Aber es ist immer lustvoll.
Jeder frönt seinem eigenen Laster.
Genau. Ein Sturm der Freiheit fegt durch die WOZ.
Nun gibt es einen Umbau.
Alles wird geändert! Ich bin extrem froh darüber. Der Inhalt der WOZ ist super, doch das Erscheinungsbild ist nicht mehr schön. Das Kleid ist ein alter Fetzen und muss poppiger werden.
Was heisst das für deine Arbeit?
Dass ich noch viel lieber in der WOZ veröffentliche. (Steht auf, zieht die Jacke an.)
Schreibst du andere Texte, wenn sie anders verpackt werden?
Nein, das glaube ich nicht. (Zieht die Mütze an.)
Wenn so viel Stress herrscht, warum gehst du denn jetzt schon nach Hause?
Um dort zu arbeiten. Der Vorteil bei der WOZ ist, dass ich als Reporter arbeiten kann, wo ich will. Es gibt nicht diese Kontrollsucht.
Wie lange arbeitest du heute?
Heute Abend? Etwa bis zehn Uhr.
Gute Nacht!
Fortsetzung hier.