Werkstattgespräch 23: Heute mit: Ruth Wysseier

Nr. 36 –


In der WOZ sind weitreichende Veränderungen angesagt. Welche? WOZ-Leute berichten:

Was ist los auf der WOZ?

Ruth Wysseier, Inlandredaktion: Sie bekommt ein neues Kleid.

Was für ein Kleid?

Ein buntes. – Bei den Kleidern in meinem Schrank warte ich jeweils, bis sie wieder Mode werden. Gewisse Moden kommen ja immer zurück. Aber bei einer Zeitung kann man nicht auf die Rückkehr einer Mode warten.

Es wird also ein neumodisches Kleid?

Da bin ich nicht sicher. Ich glaube, die WOZ ist noch nie wirklich modisch gewesen, aber sie hat sich stets an neue Lesegewohnheiten angepasst.

Was für neue Lesegewohnheiten?

Ich kann sie eigentlich nicht beschreiben. Ich kann nur alte Zeitungen hervornehmen und sagen: Diese Zeitungen kann ich heute nicht mehr lesen.

Die WOZ unserer Anfangsjahre, die wir damals selber produzierten, könnten wir beide heute nicht mehr lesen?

Ja, und der Umkehrschluss lautet für mich, dass man das Layout alle paar Jahre ein wenig anpassen muss.

Gibt es Dinge, die dich stören an der alten WOZ und bei denen du froh bist, wenn sie verändert werden?

Ich glaube, sie wird mehr Luft haben. Nicht mehr so vollgestopft wirken. Und das ist, glaube ich, gut.

Wer schreibt, muss seine Texte kürzen?

Es gibt gleich viel Text wie vorher, und ich gehe davon aus, dass es immer noch lange Texte sein werden, denn das ist die Qualität der WOZ. Lange und sorgfältig geschriebene Texte.

Du machst Sitzredaktion, also Inland-Dienstredaktion. Wird sich diese Arbeit verändern?

Es gibt sicher eine riesige Umstellung, bis man wieder vertraut ist mit den Abläufen und den Gefässen. Wichtig bei der Sitzredaktion ist ja, dass man die Zeitung schnell umstellen kann, wenn etwas nicht so klappt, wie es geplant war. Aber dazu muss man die Zeitung erst im Griff haben.

Und immer wissen, was wo wie viel Platz hat.

Genau. Am Anfang wird das sicher nicht so einfach sein. Aber jetzt hoffe ich auf ein super Layoutbüchlein.

Fortsetzung hier.