Telematisches Konzert: High Noon in San Diego

Nr. 14 –

Die Hochleistungsrechner der ETH Zürich und der University of California in San Diego machen ein telematisches Konzert möglich, bei dem vier MusikerInnen in den USA mit zwei Musikern in der Schweiz zusammenspielen werden. Die Ton- und Bilddaten werden dabei über Highspeedinternet gesendet, sodass über eine Distanz von 12 000 Kilometern nur noch eine äusserst minimale zeitliche Differenz besteht.

Das Projekt initiiert haben der US-amerikanische Dozent und Kontrabassist Mark Dresser und der Flötist Matthias Ziegler, der an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) unterrichtet und das Projekt «Palladio Musik & Raum» leitet. Sie nutzen dabei die freien Rechnerkapazitäten der beiden Universitäten am Wochenende und verbinden so auf der virtuellen Ebene das in La Jolla gelegene Conrad Prebys Music Center mit einem Haus an der Zürcher Florhofgasse. Gemeinsam mit ihren MitmusikerInnen – in Zürich ist der Schlagzeuger Gerry Hemingway mit dabei – improvisieren sie und spielen auch selbst komponiertes Material.

Die während des Konzerts entstehenden Filmaufnahmen werden an beiden Orten zu unterschiedlichen Liveprojektionen. In Zürich steht dabei Johannes Schütt, der sich seit langem mit 3-D-Raumklang beschäftigt, an der Audioschnittstelle sowie zwei VJs an der visuellen Schnittstelle. Mittels Projektionen aus dem Moment heraus wird so das visuelle Erscheinungsbild des Konzerts hergestellt.

Die musikalisch-visuelle Verbindung zwischen San Diego und Zürich macht Reisen für die MusikerInnen überflüssig: «A Reduced Carbon Footprint Concert», wie es in der Ankündigung in den USA heisst. Immerhin die Zeitverschiebung von neun Stunden bleibt, deshalb: High Noon in Kalifornien ist 9 Uhr abends in Zürich.

Das telematische Konzert findet am Samstag, 
6. April 2013, um 21 Uhr im kleinen Saal der Zürcher Hochschule der Künste, Florhofgasse 6, statt. 
Der Eintritt ist gratis. www.zhdk.ch