Syrien: Fiktive und reale Hilfe

Nr. 21 –

Mit einer fingierten Hilfsaktion hat das Berliner Künstlerkollektiv Zentrum für politische Schönheit auf die humanitäre Katastrophe in Syrien aufmerksam gemacht. Auf einer Website wird über die angebliche Hilfe der Bundesregierung informiert, mit der 55 000  syrische Kinder nach Deutschland reisen könnten, falls Pflegeeltern gefunden würden, dies als Neuauflage der Kindertransporte nach Britannien von 1938 und 1939. In einem fiktiven Beitrag bedankt sich eine Schulklasse aus Aleppo für die Hilfe.

Die Einmischung in die Politik ist den KünstlerInnen mit ihrer Aktion allemal gelungen. In einer Woche meldeten sich fast 700 Pflegeeltern. Eine Audienz im Kanzleramt, an der zwei dem Holocaust Entkommene, die damals von britischen Familien aufgenommen worden waren, die sofortige Bewilligung aller 76 000  Asylanträge aus Syrien forderten, ist dagegen ernüchternd verlaufen. Immerhin soll jetzt über die Aufstockung der bislang 10 000  Flüchtlingsplätze entschieden werden.

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