Hilfreich einkaufen: Es gibt sie noch, die Solikarte

Nr. 51 –

Um die Weihnachtszeit flattern wieder zahlreiche Spendenbriefe in unsere Briefkästen. Mit der Solikarte ist es möglich, das ganze Jahr über Solidarität zu leben. Wer sie beim Einkauf in der Migros vorweist, dessen Cumulus-Punkte werden dem Solikartenkonto gutgeschrieben. Die Einkaufsgutscheine, die die Migros dafür ausbezahlt, kommen verschiedenen im Asylbereich engagierten Organisationen zugute. Für viele Sans-Papiers und Flüchtlinge, die in der Nothilfe leben, sind die Migros-Gutscheine eine wichtige Überlebenshilfe geworden.

Das Projekt wurde 2009 lanciert – und immer mehr Leute spendeten ihre Punkte. In den besten Monaten kamen so bis zu 15 000 Franken zusammen. Die Migros drohte schon bald damit, die Karte zu sperren, da ihre Verwendung angeblich gegen die Geschäftsbedingungen verstösst.

Die Empörung war gross. Durch eine Petition und das grosse Medienecho konnte die Sperrung vorerst verhindert werden. Die InitiantInnen wehrten sich heftig, und dennoch mussten sie sich auf einen Kompromiss mit dem Grossverteiler einigen, um die Solikarte zu retten. Seit Mai 2014 ist es nicht mehr möglich, dass Tausende SpenderInnen den gleichen Strichcode benutzen. Die neue Solikarte erfordert eine Registrierung. Das individuelle Kaufverhalten kann die Migros aber dennoch nicht ermitteln. Bei jeder Registrierung gibt es vier Strichcodes, die an Familie und FreundInnen verteilt werden können. Die Anmeldung ist nach wie vor schnell und unkompliziert über die Website möglich. Trotzdem brachte die Umstellung auf die neue Solikarte einen massiven finanziellen Einbruch mit sich. Seit dem Sommer 2014 können monatlich nur noch rund 4000 Franken an Flüchtlinge in prekären Verhältnissen verteilt werden.

www.solikarte.ch

* Wunsch von 
Debora Buess: «Bitte informiert über 
die Solikarte.»