WLAN in der Schule: Nach Gebrauch bitte abschalten
Faszinierend ist es immer noch, auch wenn heute kaum noch jemand darüber nachdenkt: Texte, Bilder, ganze Filme werden durch die Luft direkt auf Smartphone und Laptop gebeamt. Fast ein bisschen wie in «Star Trek». Damit das geht, braucht es ordentlich «Pfuus» in Form von nichtionisierender Strahlung, sogenanntem Elektrosmog. Tolle Sache. Nur stehen leider oft Menschen im Weg – und bekommen auch etwas ab.
Nichtionisierende Strahlung steht im Verdacht, Krebs zu fördern, und macht empfindlichen Menschen das Leben zur Hölle: Kopfweh, Herzrasen, Erschöpfung, Schlafstörungen. Die grüne Altnationalrätin Yvonne Gilli ist nur eine von vielen ÄrztInnen, die vor dem sorglosen Umgang mit strahlenden Geräten warnen. Ausweichen wird immer schwieriger, seit fast in jeder Wohnung ein WLAN-Access-Point steht – und auch in vielen Schulhäusern.
Auch die Stadt Zürich hat ihre Schulen im Rahmen des Informatik-Erneuerungsprogramms «KITS3» mit WLAN ausgerüstet – mit WLAN, das die LehrerInnen nicht selber abschalten können. Auf eine Anfrage der grünen GemeinderätInnen Karin Rykart Sutter und Markus Kunz erklärte der Stadtrat, das «unkontrollierte Abschalten» könne zu «unvorhersehbaren Versorgungslücken» und sogar Datenverlusten führen, da auch die LehrerInnen das WLAN zur Unterrichtsvorbereitung bräuchten. Laptops via Kabel mit dem Internet zu verbinden – ein kinderleichter Vorgang –, hält der Stadtrat für enorm kompliziert und absolut unzumutbar.
Man kann es auch fehlenden politischen Willen nennen. Denn anderswo geht es auch: Der Kanton Neuenburg hat WLAN im Kindergarten untersagt und in der Volksschule eingeschränkt, der Staat Israel ebenfalls; Frankreich hat kabellose Netzwerke in Einrichtungen für Kleinkinder verboten und verlangt, dass WLAN in Schulen nach Gebrauch abgeschaltet wird.
Nach Gebrauch abschalten: Das fordert auch eine Gruppe von besorgten Zürcher Eltern mit einer Petition. Das empfiehlt auch das Bundesamt für Gesundheit. Genauso wie das Zürcher Schul- und Sportdepartement in einer Broschüre – obwohl es sich selbst nicht daran hält.
Die Petition kann bis am 30. März unterschrieben werden: www.wlan-an-schulen.ch.