Wichtig zu wissen: Der Fels in Bedrängnis

Nr. 35 –

Ruedi Widmers Widmerwoche trotzt dem medialen Einheitsbrei

Neue Events bei Schweiz Tourismus: 14. Juni 2018: «Zusammensturz der Eigernordwand». Jetzt Tickets sichern für Tribüne auf der Kleinen Scheidegg (Festwirtschaft).

Die freisinnig-demokratische Partei FDP – Die Liberalen, deren politisches Anliegen die Suche nach Bundesrätinnen und -räten ist, hat bisher schon 71 Bundesräte gefunden.

Hassprediger, Islamist, Sozialschmarotzer, «Carlos 2017» und SVP-Wahlkampfbeflügler «Imam» Abu Ramadan (Biel) wird neuer Sprengkandidat der SVP für den Bundesrat. Die beiden Halbbundesräte Maurer und Parmelin teilen sich schon heute eine Bundesratsstelle. Doch die SVP hat arithmetischen Anspruch auf zwei Sitze. Abu Ramadan wäre allerdings nur zu fünf Prozent ein SVP-Bundesrat, er würde sich diese Stelle mit Erich Hess, Yvette Estermann und Walter Wobmann teilen. So käme die grösste Partei auf knapp zwei Sitze.

Wolfgang Winter, Chef des Speisewagenbetreibers Elvetino, wurde von den SBB freigestellt wegen Geldverschwendung. «Im Oberdeck dieses Zuges befindet sich die Elvetino-Railbar. Profitieren Sie von unserer Kaffeeverschwendung. Drei Liter Kaffee zum Preis eines Espressos! Geniessen Sie eines unserer acht Meter langen Gipfeli für 20 Rappen.» Noch ist nicht klar, ob sich Winter dabei auch selber bereichert hat. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Für die Wahl des Deutschen Bundestags gilt auch die Unschulzvermutung. Der Kanzlerkandidat dümpelt mit seiner sozialdemokratischen Rechtspartei weit hinter Kanzlerin Merkel mit ihrer linksradikalen CDU-Flüchtlingspartei vor sich hin. Gewinnen wird aber die sogenannte AfD, eine Partei der Mitte und der Vernunft, die ihre Werbekampagnen in den USA und in der Schweiz herstellen lässt, um möglichst den deutschen Arbeitsmarkt nicht noch zusätzlich zu belasten.

Zurzeit feiert die Roboterisierung von Bankberufen Urständ. Aber auch Berufe wie der Hassprediger sind in Gefahr: Es ist ein Leichtes, ein Kassettengerät mit einer Hasskassette aufzustellen, das a) viel billiger als der Hassprediger ist und b) den Staat nicht Unmengen von Sozialhilfegeldern kostet.

Schon fast ein Jahr lang: Trump, der Felsen, der Gigant, trotzt seinen blöden MitarbeiterInnen und ParteikollegInnen und der gesamten Weltpresse – das Gegenteil des bröckligen Piz Cengalo ob Bondo. «Donald Trump gerät wegen seiner Reaktion auf die rassistische Eskalation in Charlottesville immer stärker in die Defensive» (spiegel.de, 28. August 2017), «Comeys Erklärung bringt Trump in Bedrängnis» (goettinger-tageblatt.de, 8. Juni 2017), «Während sich Donald Trump auf seiner ersten Auslandsreise befindet, gerät er in der Heimat immer stärker unter Druck» (watson.ch, 26. Mai 2017), «Chinesische Investoren bringen Trump in Bedrängnis» (manager-magazin.de, 23. März 2017), «Nach dem spektakulären Rauswurf seines Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn steht Donald Trump immer stärker unter Druck» (faz.net, 16. Februar 2017), «Dieses bizarre Telefonat Trumps mit einem Staatschef einer Atommacht bringt Trump in Bedrängnis» (businessinsider.de, 1. Dezember 2016), «Alt-Right-Bewegung bringt Trump in Bredouille» (bazonline.ch, 22. November 2016), «Ein Video aus dem Jahr 2005 bringt Donald Trump in Bedrängnis» (bild.de, 8. Oktober 2016).

Existiert diese Bedrängnis, dieser Druck, diese Bredouille überhaupt? Oder nur in den Köpfen der JournalistInnen? Es mag gegen Trump demonstriert werden, aber der Grossteil der AmerikanerInnen steuert blind auf das «againe» Great America zu, den neoliberalen Nachtwächterstaat, der angeblich so wenig kostet, weil er keine Strassen-, Bildungs-, Gesundheits- und Sozialkosten mehr zu tragen hat. Nur ist dieser der teurere Spass: Um die eine Hälfte der AmerikanerInnen in ein solches Gebilde zu zwingen, muss die andere Hälfte beim Geheimdienst, der Polizei und dem Militär arbeiten.

Ruedi Widmer ist Haus- äh Hasskarikaturist bei der WOZ.