100 Wörter: In der Falle
Versöhnt mit der Vorhersehbarkeit des Besuchs eines Hotspots des Fremdenverkehrs, einschliesslich der Erkenntnis, dass für sie, die sie aus einer Stadt kamen, in der Lebenshaltungskosten und Gastronomiepreise derart hoch waren, dass selbst Touristenfallen als durchgehbar wahrgenommen wurden, traten sie den Heimweg an, der vorbei an einer Reihe durchaus besuchbarer, zeitlebens verschmähter Ortschaften führte, in denen ebenso vorhersehbare Attraktionen und Touristenfallen ihrer harrten und die eines Tages zu besichtigen plötzlich infrage kam, aber wahrscheinlich nur, wenn sich die unvorhersehbare Pandemie zum richtigen Zeitpunkt in dem seltenen Gleichgewicht von Abschwächung und Abschreckung befinden würde, worauf zu hoffen auch nicht gerade schön war.
Stephan Pörtner ist Krimiautor («Köbi der Held», «Stirb, schöner Engel», «Mordgarten») und lebt in Zürich. Letzten Herbst ist sein neuster Köbi-Krimi, «Pöschwies», im Bilgerverlag erschienen. Für die WOZ schreibt er Geschichten, die aus exakt 100 Wörtern bestehen. Eine Auswahl unter dem Titel «100 Mal 100 Wörter» sowie «Mordgarten» und «Pöschwies» sind im WOZ-Shop www.woz.ch/shop als Buch erhältlich.