Wichtig zu wissen: Afghan und Jordan
Ruedi Widmer mit diversen Neuigkeiten
Sie freuen sich bestimmt auf diese Kolumne und haben darum daraufgeklickt (ührlen, ührlen, Werbung lädt): (Männerstimme) «Sketching for no reason. Sämi Jordi stellt in Winterthur seine Illustrationen aus. Im Bistro der Alten Kaserne. Ab 26. August 2021. Kommt alle» (Werbung überspringen). – Immer diese nervenden Werbungen. Schwarz. Jetzt beginnt es.
Afghanistan ist jetzt bei den Islamisten weltweit gefragt wie noch nie und bekommt den Triple-A-Status.
Waffenfirmen dürfen bekanntlich keine Waffen an Islamisten liefern, was natürlich mit grossem Geldverlust für die jeweiligen Firmen verbunden ist. Deshalb liefert man immer zuerst an die USA, die dann die Waffen nach ihren misslungenen Nation-Building-Einsätzen irgendwo herumliegen lassen. So gelangen sie am Schluss doch noch an den richtigen Adressaten.
Die neuste Sendung auf Matter TV heisst «Linggi bi de SVP» nach dem Vorbild «SRF bi de Lüt». In der ersten Sendung wurde die Zürcher Gesundheitsdirektorin und Impferin Natalie Rickli aus der Partei geworfen. In der nächsten Folge soll der Parteiübervater und bekennende Impfer Christoph Blocher abtreten.
Impfbusse fahren nun durch verschiedene Kantone. Im Kanton Zürich ist dem Bus eine Bratwurstbeiz und ein Bullriding angeschlossen. ImpfskeptikerInnen können eine Gratisbratwurst beziehen und diese dann impfen lassen. So können sie die Impfquote erhöhen, ohne ihren Körper zu belasten.
Nationalbankpräsident Thomas Jordan musste sich letztes Wochenende einer Operation unterziehen. Der Schweizerfranken sank in der Folge auf einen Wert von 70/30 mmHg. Die Europäische Zentralbank musste Jordans Beine auf 45 Grad hochlagern, damit der Euro nicht zusammenbricht. Der Blutdruck konnte durch Gelddruck wieder normalisiert werden.
«Zu wenig Personal, wachsender Widerstand», schreibt der «Blick». Es geht aber nicht um die schon wieder überlasteten Spitäler, sondern um die «Taliban in Not».
Die Laschet-Inzidenz liegt bei unter 100, diejenige von Baerbock bei 150. Gefährlich wird es bei SPD-Kandidat Olaf Scholz, der bei einer Inzidenz von fast 300 liegt. Er wird womöglich Kanzler werden müssen. Der erste Homekanzler der deutschen Geschichte. Er wird nie das Bad in der Menge geniessen können. Er wird nie ins Ausland reisen dürfen (Reisewarnung). Er wird nie mehr nach Afghanistan einmarschieren dürfen (Taliban).
Der von bösen Zungen mit «Sambahitler» betitelte brasilianische Impfgegner Bolsonaro hat es geschafft, dass sich über 95 Prozent der BrasilianerInnen impfen lassen wollen. Dieser Wert wäre auch in der Schweiz so hoch, hätte Bundesrat Berset von Anfang an die Hauptargumente der Impfgegner kommuniziert, die Impfung sei Quatsch und Corona kein Problem.
Die Pilzsaison hat begonnen. Warum nicht mal Fliegenpilz essen statt impfen lassen?
Nicht nur Rickli und Blocher spüren ihre Fans nicht mehr, auch der reguläre US-Präsident Trump. In Alabama rief er (aus Verwirrung?) zur Impfung auf und wurde von seiner Gefolgschaft ausgebuht und ausgepfiffen.
Die grösste Sorge von Nationalrat und «Blick»-Chefakteur Glarner ist nicht etwa seine Long-Covid-Erkrankung (und die daraus gewonnene Einsicht, so was möglichst vielen Mitmenschen zu ersparen), sondern die Aussicht, künftig mit Zertifikat in die Beiz gehen zu müssen. Wie immer wieder seit Pandemiebeginn richtet sich das Augenmerk der Schweizer Politik vom Menschen weg auf die Schweizer Wirtschaften und Beizen. Sie sind unser heiligstes Gut, das echte und unverfälschte Parlament des Volkes, und Bier ist das Schmiermittel des direktdemokratischen Exzesses.
Für den neuen Winter-Innenraum-Lockdown sollte man vor den Beizen statt Heizpilzen Freiheiztrychler aufstellen. Da kommt die Wärme aus dem Herzen und ist Co2-frei.
Ruedi Widmer ist Cartoonist in Winterthur.