WOZ im Loop: Stephanie Eymann hat kein Abo

Nr. 27 –

In der letzten WOZ haben wir über die Zustände bei der Basler Polizei berichtet. Ein offizieller Untersuchungsbericht hatte unter anderem sexistisches und rassistisches Verhalten im Korps umrissen, unser Bericht dieses aber «wesentlich klarer benannt» («Basler Zeitung»). Während unsere Recherche auf breites Interesse stiess und von blick.ch und auch 20min.ch aufgegriffen wurde, hat ausgerechnet Stephanie Eymann sie nicht gelesen. Eymann ist die für die Missstände politisch verantwortliche Basler Sicherheitsdirektorin. Sie habe «nur die Headlines gesehen», räumte sie an einer Pressekonferenz ein, als sie mit der Freistellung des Polizeikommandanten am Freitag eine erste personelle Konsequenz verkündete (vgl. «Fisch, Kopf, Kündigung»). Die «BaZ» fand dieses Desinteresse etwas irritierend. Wir sehens als Chance und empfehlen Frau Eymann ein ProWOZ-Gönner:innen-Abo (590 Franken).

Auf woz.ch stellte ein User per Kommentarfunktion die rhetorische Frage, wie es um die Verantwortung der Linken in dieser Sache stehe, angesichts dreier amtierender SP-Regierungsrät:innen im Kanton Basel-Stadt. Eine andere Nutzerin warnte vor Budgetkürzungen bei der Polizei, weil Stress bei Personalmangel «niemanden empathischer» mache. Eine dritte Person kritisierte die Verwendung des Wortes «dunkelhäutig» im Artikel, weil der Begriff die Hautfarbe in den Vordergrund stelle und Othering reproduziere, worauf Renato Beck, Autor des Artikels, Besserung gelobte.

Per Mail machte uns Leser Mischa Schiwow auf einen Fehler in der Reportage zum französischen Wahlkampf von letzter Woche aufmerksam: «Im zweiten Wahlgang sind nur noch diejenigen Kandidat:innen zugelassen, welche Stimmen von 12,5 Prozent der Wahlberechtigten (und eben nicht der Stimmen) erreicht haben.»

Prominente Auftritte sowohl in einem «NZZ am Sonntag»-Interview (PDF-Datei) als auch in einer Rezension ihres neuen Buchs in der «Zeit» hatte unsere Kolumnistin Michelle Steinbeck (vgl. «Licht im Tunnel: ‹FaZ›, mon amour»). Mit «Favorita» übertreffe sich Steinbeck selbst, heisst es in der «Zeit». Unsere Rezension finden Sie übrigens in WOZ Nr. 24/24.

Die schönste Zuschrift zum Schluss, sie stammt von Priska Friedli, Kirchlindach: «Die WOZ hat sich für mich zu dem Schweizer Feuilleton gemausert und die NZZ weit hinter sich gelassen. Danke für die Rezensionen und Hintergrundberichte und Interviews. Von mir aus kann da noch ein ganzer Zeitungsbund zusätzlich dazukommen!»

An dieser Stelle fassen wir über den Sommer Reaktionen auf unsere Berichterstattung zusammen. Ihre Meinung erreicht uns am besten per Mail an briefe@woz.ch.