Caspar Battegay

Französische Theorie: Differenziert euch!

In «Schule des Südens» legt Onur Erdur die nordafrikanischen Wurzeln des postmodernen französischen Denkens frei. Damit liefert er gute Argumente für mehr Nuancen und Tiefe in der öffentlichen Debatte um Identitäten und Postkolonialität.


Literatur: Dämonische Erzählerinnen

Der neue Roman «Empusion» der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk ist eine feministische Horrorstory sowie eine Subversion chauvinistischer Ideologien.


«Monde vor der Landung»: Leben auf der Innenschale eines Eis

Will die Menschheit überleben, benötigt sie Schönheit und Vorstellungskraft. Davon erzählt Clemens Setz in seinem neuen Roman über einen Schwurbler, der zum Opfer der Nazis wird.


Katja Petrowskaja: Mit ungefährer Präzision

Die Bildbetrachtungen der ukrainischen Schriftstellerin gehen den Katastrophen der Weltgeschichte nach und sind doch gegenwärtig. Der Brutalität des Krieges stellen sie Augenblicke der Schönheit entgegen.


Joshua Cohens «Witz»: Oy wej! Metakwetsch!

Der gefeierte Übersetzer Ulrich Blumenbach legt eine deutsche Nachdichtung von Joshua Cohens Experimentalwälzer «Witz» vor. Ein monströses Buch, das in seiner Masslosigkeit um die Frage nach der Form künstlerischer Erinnerung an den Holocaust kreist.


Antisemitismus: Das Judentum gibt es nicht

Was ist Antisemitismus? In seinem neuen Buch «Anti-Anti-Semitismus» zeigt Elad Lapidot Probleme intellektueller Strategien gegen Judenfeindschaft auf. Und entwickelt ein Konzept des jüdischen Empowerment, das an postkoloniale Theorien anknüpft.