Der britisch-jamaikanische Soziologe Stuart Hall gilt als Mitbegründer der «Cultural Studies». Seine postum erschienene Autobiografie über die ersten dreissig Jahre seines Lebens sticht direkt in die Debatten unserer Gegenwart.
Endlich eine geglückte «Ausstellung» im Netz. John Heartfields Grafiken und Fotomontagen offenbaren online neue Facetten. Man erkennt nochmals ihre Virtuosität – aber auch die wachsende Distanz zur Gegenwart.
Die 12. Manifesta in Palermo begeistert in ihrer extremen Bodenhaftung. Und setzt selbst dort ungeheures kulturelles Potenzial frei, wo sie die Kunst an den Rand der Sozialarbeit führt.
KünstlerInnen reagieren auf den Rechtsrutsch in den USA und in Europa oft mit greller Empörung, Verständnislosigkeit und Schuldzuweisungen. Gefragt wäre vielmehr eine neue Formensprache, die bequeme Gewissheiten auf allen Seiten herausfordert.
Die politische Kunst prägt die Documenta und überhaupt das Superkunstjahr 2017, aber sie bleibt dabei so offensichtlich wie erfolglos. Zeit also, die Formfrage in der Kunst neu zu stellen.
Lauwarme Vorspeisen in Venedig: An der grössten und wichtigsten Kunstbiennale der Welt will Kuratorin Christine Macel die Kunst aus den Fängen der Politik lösen – landet dabei aber im 19. Jahrhundert.
Die weltweit grösste zeitgenössische Kunstschau Documenta bespielt zum ersten Mal eine gleichberechtigte Zweitausstellung ausserhalb ihrer Mutterstadt Kassel. Doch die Auseinandersetzung mit der Gastmetropole Athen enttäuscht.
Lukrative Kunstmessen wie die Art Basel florieren weltweit mit immer neuen Ablegern. Gefahr für die Kunst droht dabei weniger von den Messen selbst als von den Standardisierungs- und Kontrollmechanismen des Kunstmarkts.
Zielstrebig treibt der türkische Präsident die kulturelle Gegenrevolution in seinem Land voran. Im System Erdogan manifestiert sich die Rache der Geschichte für die autoritäre Modernisierung unter Kemal Atatürk.