Jetzt will der starke Mann bis ins Jahr 2024 durchregieren. Der fliegende Wechsel von Nochpräsident Dmitri Medwedew zum Wiederpräsident Wladimir Putin verspricht Stabilität. Doch die Wirtschaft lahmt, und nicht alle sind glücklich.
In der russischen Stadt Astrachan werden 1900 Mietshäuser von ihren BewohnerInnen in Eigenregie verwaltet. Nach dem Ende der staatlichen Immobilienwirtschaft organisieren sie die nötigen Unterhaltsarbeiten, wehren sich gegen die Bodenspekulation und kämpfen erfolgreich gegen eine grosse Ölgesellschaft.
Dass der Kreml die Verantwortung für die Wälder privaten InvestorInnen übertrug, ist einer der Hauptgründe für das Ausmass der gegenwärtigen Brände. Die Dürreperiode hat auch nicht geholfen.
Im westlichsten Zipfel des Landes, in Kaliningrad, protestieren die BürgerInnen seit Monaten gegen die Politik des regierungstreuen Gouverneurs. Nur langsam stellen sich erste Erfolge ein.
Die russische Atomindustrie will massiv expandieren – nach Europa, in den Fernen Osten und in die Arktis. Das in Kaliningrad geplante AKW ist ein erster Schritt.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise beutelt die Menschen, aber noch kommen sie über die Runden, zumindest in der Provinz. Ein Streifzug durch Russlands südliche Metropole Rostow am Don.
Die Finanzkrise trifft das Land hart: ArbeiterInnen und Angestellte müssen mit Reallohneinbussen von dreissig Prozent und mit unbezahltem Zwangsurlaub rechnen.
Seit das Land nach dem Georgienkrieg zunehmend isoliert wird, intensiviert der Kreml die Suche nach neuen Allianzpartnern und frischt alte Beziehungen auf.
Das Donnergrollen des Krieges hat viele Stimmen übertönt - insbesondere die kritischen. Doch SiegerInnen sind kaum anzutreffen - auch nicht unter den russischen Soldaten.