Bern–Teheran per Velo: «Noch heute kriege ich Gänsehaut»

Nr. 7 –

Gerade ist «Hoffen bleibt erlaubt» erschienen, das Buch über die umweltpolitische Veloreise des freien WOZ-Mitarbeiters Florian Wüstholz mit dem Berner Fotografen Martin Bichsel. Dieser Auszug berichtet von Begegnungen mit Aktivist:innen in der Türkei.

Fahrzeuge auf einer Strasse inmitten eines Sandsturms in der iranischen Provinz Lorestan
Sandstürme sind zur Normalität geworden: In der iranischen Provinz Lorestan.

Der Kaz Dağı ist ein mystischer Ort. Seit Tausenden von Jahren ranken sich Mythen und Sagen um ihn. Der Berg südöstlich von Çanakkale, der grössten Stadt in den Dardanellen, galt in Homers «Ilias» als Sitz von Gött:innen. Von hier aus betrachteten die olympischen Gottheiten die Schlacht um Troja. Zuvor hatte am Fuss des Kaz Dağı der womöglich erste überlieferte Schönheitswettbewerb – zwischen Hera, Athena und Aphrodite – stattgefunden. Und schon in der Bronzezeit war der «Gänseberg» – wie sich der Name des Kaz Dağı übersetzen liesse – ein Zentrum von Fruchtbarkeitskulten und wurde als «Mutter der wilden Tiere» bezeichnet.

Bis heute ist der Kaz Dağı voller Leben. Ein unglaublicher Reichtum an Pflanzenarten wächst, und 1994 wurde er zu einem Nationalpark erklärt. Doch das Leben ist in Gefahr. Weil im Boden nicht nur Schönheit steckt, sondern auch Gold.

«Vor 2800 Jahren wurden hier die ersten Goldmünzen der Welt geprägt», sagt Ilayda Gülsüm Çamlı. Martin und ich haben uns mit der 29-jährigen Aktivistin in Çanakkale verabredet, um mehr über den erfolgreichen Widerstand gegen eine Goldmine des kanadischen Rohstoffkonzerns Alamos Gold zu erfahren. […]

Ilayda Gülsüm Çamlı bei der Kirazlı-Goldmine im Westen der Türkei
«Als ich zum ersten Mal hierherkam, dachte ich mir: So sieht die Hölle aus.» Ilayda Gülsüm Çamlı bei der Kirazlı-Goldmine im Westen der Türkei.

Kein gemütliches Hippieleben

Gülsüm Çamlı holte uns am Hafen ab. Nach einem kurzen Çay in einem Café mieten wir ein Auto, um zum Ort zu fahren, wo 2019 und 2020 Zehntausende Menschen gegen die geplante Goldmine protestierten – und am Ende gewannen.

Auf der Fahrt erzählt sie uns, wie es sie an den Kaz Dağı verschlagen und in die Proteste hineingezogen hat. «Vor fünf Jahren kam ich hierher und dachte, ich könnte ein gemütliches Hippieleben führen», erzählt Gülsüm Çamlı, während vor uns im Nebel riesige Windräder schauderhaft ihre Kreise drehen. Sie hatte keine Lust mehr auf Internationale Beziehungen und Politikwissenschaft und wünschte sich eine alternative Gemeinschaft auf dem Land. Im Wald sammelte sie Pilze und Wildkräuter, adoptierte Strassenhunde. Sie badete nackt im Fluss und duschte unter Wasserfällen. Ihr Cello und auch die Bücher verstaubten in der Ecke. Bis auf eines: Jack Londons «Call of the Wild». Noch immer liest sie gerne darin. «Auf dem Höhepunkt des Lebens existiert eine Ekstase, über die das Leben nicht hinauswachsen kann», schreibt London darin. «Das ist das Paradoxe am Leben. Diese Ekstase tritt genau dann ein, wenn man am lebendigsten ist. Und sie setzt zugleich voraus, dass man vergessen hat, dass man am Leben ist.»

«Hoffen bleibt erlaubt»

Mit dem Velo in die Mongolei – das war der Plan von Florian Wüstholz und Martin Bichsel. Schliesslich fuhr Wüstholz «immerhin» 4000 Kilometer bis an die türkische Schwarzmeerküste, Bichsel bis Teheran und zurück.

Unterwegs dokumentierten sie Folgen der Klimaerhitzung und trafen Menschen, die gegen Kohlekraftwerke und Bergbau, für wilde Flüsse und andere Lebensentwürfe kämpfen. Entstanden ist ein Reportageband mit eindrücklichen Texten und wunderschönen Fotos.

Die Vernissage findet am Donnerstag, 15. Februar, um 19.30 Uhr im Progr in Bern statt. «Hoffen bleibt erlaubt» ist erhältlich über hoffenbleibterlaubt.ch/buch, im WOZ-Shop oder im Buchhandel.

 

Buchcover von «Hoffen bleibt erlaubt»

Ilayda Gülsüm Çamlı zeigt neben der verlassenen Strasse, die nach Çan führt, auf einen kleinen Hügel. Gerade sind wir durch das Dorf Kirazlı gefahren. Wir halten an und steigen aus. Zu Fuss spazieren wir eine Waldstrasse entlang. Ein Rudel abgemagerte Strassenhunde bettelt um Essen, und Gülsüm Çamlı fällt es schwer, sie nicht gleich nach Hause zu nehmen. Der Boden ist schlammig und weich. Die Wolken hängen tief.

Nach ungefähr zehn Minuten öffnet sich der Wald abrupt. Vor uns liegt eine kahle Landschaft. Am Boden liegt Stacheldraht, ein Zaun zieht eine Grenze, die nur allzu deutlich ist. Hier der Wald, dort eine braune Leere. «Als ich zum ersten Mal hierherkam, dachte ich mir: So sieht die Hölle aus», sagt Gülsüm Çamlı, während sie einen Holzstock vom Boden aufnimmt und einem der Hunde zuwirft. Wir stehen am Eingang der Kirazlı-Goldmine. Alles ist verlassen. Eine Einöde. 300 000 Bäume wurden gefällt, Bohrungen getätigt, und Boden wurde umgegraben. Vorbereitungsarbeiten für den Abbau von Gold. «Es macht mich traurig, diese Wunde in der Natur zu sehen.»

Eigentlich wollte Alamos Gold hier im Tagebau nach Gold graben. Schicht für Schicht hätte man die braune Erde abgetragen. Doch dazu musste zuerst der störende Wald weg. Er wuchs hier ungestört seit Jahrhunderten. Dann hätte man nach goldhaltigem Erz gegraben, es zerkleinert und in Becken gelagert. Dieser Erzhaufen wäre mit einer Cyanidlösung besprüht worden, um chemisch Gold aus dem Gestein zu lösen. Dann wäre die goldhaltige, hochtoxische Lösung abgepumpt und weiterverarbeitet worden. Doch Alamos Gold hatte nicht mit der Zivilbevölkerung und Menschen wie Gülsüm Çamlı gerechnet. Als bekannt wurde, dass in Kirazlı viel mehr Bäume als angekündigt gefällt wurden, gab es die ersten Proteste. […] Am 26. Juli 2019 wurden die ersten Zelte aufgestellt. Eine Woche später demonstrierten bereits Zehntausende vor Ort. Greta Thunberg wandte sich in einer Videobotschaft auf Türkisch an die Protestierenden: «Kaz Dağları hepimizin» – Kaz Dağı gehört uns allen.

«Wir waren total überrascht von der riesigen Unterstützung», erinnert sich Gülsüm Çamlı. «Wir hatten mit ein paar Hundert Menschen gerechnet. Aber als wir am Morgen aufwachten und die Köpfe aus unseren Zelten streckten, waren da Zehntausende.»

Während rund um die Protestierenden weiter Bäume gefällt wurden und Lastwagen Staub aufwirbelten, zogen Aktivist:innen durch die Mine und pflanzten Sprösslinge. Eine Petition wurde 700 000 Mal unterschrieben. Und am 18. August 2019 trat der bekannte türkische Pianist Fazıl Say auf. «Ich war so nervös, dass ich mir kaum mehr eine Zigarette drehen konnte», sagt Gülsüm Çamlı.

In den nächsten vierzehn Monaten lebten zwischen 4 und 200 Menschen im Protestcamp. Bis es am 22. September 2020 nach 425 Tagen von der Polizei geräumt wurde.

eine Kuhherde in der Nähe des türkischen Dorfes Selime
Wilder Westen? Nein, eine Kuhherde in der Nähe des türkischen Dorfes Selime.

Wertvoller als alles Gold

Ulaş Baş war bis zum Schluss dabei. Wir treffen ihn im kleinen Wohnzimmer von Gülsüm Çamlı. Dreissig Kilometer südlich der Mine lebt sie im Dörfchen Serhat. Der 38-jährige Baş aus Izmir wohnt im Haus nebenan, gemeinsam mit seiner im Aargau aufgewachsenen Partnerin Işık Öncel. Die Zufälle wärmen das Herz. Der Çay und der Ofen tun das Übrige.

«Früher habe ich in Istanbul das City Life gelebt», erzählt Baş. Er spricht ruhig und mit sanfter Stimme. Von seiner Vergangenheit redet er beinahe wie von einer fremden Person. «Ich arbeitete in einer Bar und habe mich jeden Tag betrunken.» Dann kamen die Gezi-Proteste, und ihm schossen Fragen in den Kopf und ins Herz.

Schnell lernte er neue Menschen kennen. Die Ideen sprudelten. «Ich spürte eine Kraft der Gemeinschaft», sagt er. «Noch heute kriege ich Gänsehaut, wenn ich daran denke.» Und tatsächlich, die Haare auf seinem Arm sind aufgerichtet.

Baş nimmt sein Smartphone aus der Tasche und zeigt uns ein Bild von den letzten Tagen des Widerstands gegen die Mine. Er steht in einem renovierten alten Haus am Rand des Camps. In der Hand hält er eine Hacke. Daneben hängt ein Transparent: «Kazdağları'nin üstü altindan değerlidir.» Was am Kaz Dağı über der Erde ist, ist wertvoller als das, was darunter liegt.

Es ist diese Idee, die seinen Widerstand antreibt: dass der uralte Wald wichtiger ist als alles Gold, Kupfer, Silber und Uran, das hier irgendwo unter der Erde steckt.

Rückhaltebecken des Aluminiumwerks bei Podgorica, der Hauptstadt Montenegros
Ein künstlicher See aus toxischem Abfall: Das Rückhaltebecken des Aluminiumwerks bei Podgorica, der Hauptstadt Montenegros.
Schneesturm beim türkischen Küstenstädtchen Karasu am Schwarzen Meer
Ein Schneesturm Mitte März: Das türkische Küstenstädtchen Karasu am Schwarzen Meer – eine Station auf dem Weg zur Stadt Bozkurt, die 2021 von einer Sturzflut verwüstet wurde.

Gemäss der Türkischen Stiftung zur Bekämpfung von Bodenerosion wurden in der Region um den Gänseberg Schürflizenzen für fast vier Fünftel der Landfläche erteilt. Im Umkreis von zehn Kilometern rund um Kirazlı sind mindestens zwei weitere Goldminen geplant.

Im Grunde könnte also fast überall das nächste Bergbauprojekt aus dem Boden gestampft werden. «Ich habe die Gier gesehen», sagt Baş. «Ich habe gesehen, wie mächtige Player einfach so unsere Natur zerstören können. Dagegen müssen wir doch kämpfen.» Zum Protestcamp stiess Baş per Zufall. Nach seinem «City Life» experimentierte er mit einem Leben ausserhalb der gesellschaftlichen Komfortzonen. Er lebte im Wald und realisierte, dass er diese Verbindung mit der Natur liebt. Dann reiste er per Anhalter durch die Türkei, arbeitete als Erntehelfer und Schreiner.

Irgendwann hörte er von den Protesten in Kirazlı. «Ich war einfach neugierig und wollte sehen, was für Menschen dort mitmachen», sagt er und lacht. Er hätte nicht gedacht, dass er mehr als ein Jahr hängen bleiben würde. Kaum angekommen, sah er die Wunde im Wald, wo die Goldmine vorbereitet wurde. «Als ich die gerodete Fläche sah, musste ich weinen.» Er sei wie angewurzelt stehen geblieben. «In diesem Moment spürte ich eine Verbindung mit dem Wald, mit den Vögeln, mit den Rehen, den Wildschweinen, Mäusen und Füchsen.» In diesem Augenblick wusste er, dass er bleiben und kämpfen musste.

Jede Nacht schlief Baş in einem Zelt im Protestcamp. Er ass und diskutierte mit den anderen. Manchmal schlichtete er in Konflikten. Und marschierte täglich mehrmals zur Mine, musizierte, baute und lachte. «Ich habe mich stark gefühlt», erinnert er sich.

Autor Florian Wüstholz mit dem Fahrrad auf der kroatischen Insel Pag
Autor Florian Wüstholz auf der kroatischen Insel Pag.

Ein Zuckerschlecken sei das Protestcamp keineswegs gewesen, erzählt Ulaş Baş. Immer wieder hätten Polizist:innen Demonstrationen aufgelöst, Menschen festgenommen und überwacht, Zelte durchsucht, Bussen verteilt. «Sie versuchten, uns zu zeigen, dass sie die Starken und wir die Schwachen seien», sagt Baş und lächelt verschmitzt. «Doch das Gegenteil ist der Fall. Wir kämpften für Gerechtigkeit. Das war unsere Stärke.»

Obwohl sich in einer Umfrage von 2019 fast 85 Prozent der lokalen Bevölkerung gegen die Umweltschäden durch Rohstoffabbau aussprachen, erfuhren Baş und seine Mitstreiter:innen nicht nur Unterstützung. Manche Zeitungen vermuteten hinter dem Widerstand europäische Agenten, die der Türkei schaden wollten.

Der CEO von Alamos Gold behauptete, alles sei ein politisches Machtspiel der Opposition, nichts weiter. Die Angst vor einer Grundwasserverschmutzung durch Cyanid sei übertrieben. Man werde alles daransetzen, dass nichts davon in die Umwelt gelange.

In der EU ist Cyanid im Bergbau seit 2010 verboten. Zehn Jahre zuvor waren aus der rumänischen Goldmine Baia Mare hundert Tonnen Cyanid in die Umwelt gelangt – die grösste Umweltkatastrophe in Europa seit Tschernobyl.

Einige Monate nach unserem Besuch in Kirazlı tritt in der Çöpler-Goldmine ebenfalls Cyanid aus. Der im Osten der Türkei liegende Goldtagebau ist einer der grössten der Welt. 350 Meter daneben fliesst der Euphrat, dessen Wasser sechzig Millionen Menschen nutzen. Die Betreibenden spielen den Vorfall als «kleines Leck» herunter. Aktivist:innen hingegen sprechen von 340 000 Litern cyanidhaltigem Wasser, das in die Umwelt gelangte. Unabhängig überprüfen lässt sich keine der beiden Aussagen.

Gletscher an den Hängen des 4811 Meter hohen Vulkans Sabalan
Auch im Iran schmelzen die Gletscher: An den Hängen des 4811 Meter hohen Vulkans Sabalan.
eine eingefallene Brücke über den Fluss Karkheh bei Poldokhtar, Iran
Eine eingefallene Brücke über den Fluss Karkheh bei Poldokhtar, Iran.

«Der Ort ist immer noch lebendig»

Bei unserem Besuch in Kirazlı deutet nichts mehr auf den Widerstand hin. Denn am frühen Morgen des 22. September 2020 umzingelte die Polizei die letzten Menschen im Protestcamp. Wasserwerfer standen bereit. Ein Störgerät verhinderte, dass per Smartphone Kontakt mit der Aussenwelt aufgenommen werden konnte.

Aktivist:innen wurden festgenommen, Transparente, Kunstinstallationen, Gebäude und Versammlungsplätze dem Erdboden gleichgemacht. «Die Polizei wollte nicht nur das Camp zerstören», sagt Baş. «Sie wollte alle positiven und kraftvollen Emotionen, die dort verwurzelt waren, auslöschen.» Gelungen sei das nicht. «Der Ort ist immer noch lebendig», meint Baş. «Wir haben ihn belebt, wir waren dort und haben protestiert.»

Ich frage ihn, ob denn Bergbau nicht auch nötig sein könnte – für die Wirtschaft, für die Technologien, die uns jeden Tag begleiten. «Das soll nötig sein? Ist das dein Ernst?» Er fragt sarkastisch. «Im Ernst, wir haben schon genügend Gold.» Das Leben im Wald, der Wunsch nach einer Gemeinschaft, die auf Solidarität basiert, der Widerstand gegen die Mächtigen und die Staatsgewalt, der Wille nach Gewaltlosigkeit: Baş wächst mir mit seinen liebevollen Augen ans Herz, und ich frage ihn, ob er sich als Anarchisten bezeichnen würde. «Ich bin vor allem ein Mensch», antwortet er mit seinem aufgeweckten Lächeln. «Ohne Labels. In mir steckt ein bisschen Ökologie, ein bisschen Anarchie, ein bisschen Hippie.»

Mittlerweile hat sich zum Çay eine Flasche Wein gesellt. Wir essen Sonnenblumenkerne und diskutieren darüber, was nun geschehen wird. Das Protestcamp wurde aufgelöst, doch auch die Goldmine ist vorerst Geschichte. Die Konzession für Alamos Gold wurde von den Behörden nicht verlängert. Im Gegenzug verklagte der Konzern die Türkei und fordert einen Schadenersatz von einer Milliarde US-Dollar. Das Ende der Bodenausbeutung am Kaz Dağı ist das nicht. In Çan graben die Bagger neben einem riesigen Kohlekraftwerk nach Braunkohle. Gülsüm Çamlı und Baş befürchten, dass bald ein türkischer Konzern die Konzession für die Kirazlı-Mine erhalten dürfte, zum Beispiel Koza Gold oder Cengiz Holding, die mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner AKP bestens vernetzt sind.

Doch bis es in Kirazlı neue Entwicklungen gibt, rücken für die beiden Aktivist:innen andere Fragen in den Vordergrund. «Ich glaube, das Leben hat noch einige Lektionen für mich übrig», sagt Gülsüm Çamlı. Sie denkt an die Umweltbewegungen in anderen Ländern. «Überall werden Aktivisten, Journalistinnen und Indigene unterdrückt, angegriffen und umgebracht.» Der Widerstand am Kaz Dağı sei nur einer von vielen, ähnliche gebe es in Südamerika, anderen Teilen Asiens, Afrika oder Europa. Sie alle seien Teil des Kampfes gegen die Klimakrise.

«Die massive Expansion des globalen Bergbaus fordert einen hohen ökologischen Preis, der unsere Bemühungen zur Eindämmung der Klimaerhitzung beeinträchtigt», schreibt mir Hannibal Rhoades vom Netzwerk «Yes to Life – No to Mining», das auch den Widerstand am Gänseberg begleitete. Die Frage sei nicht, wo neue Minen entstehen sollten, sondern wie wir den Bedarf an Rohstoffen drastisch reduzieren könnten. «Wir müssen die eigentlichen Triebkräfte angehen: Überkonsum, Ungerechtigkeit und unbegrenztes Wirtschaftswachstum.»

«Der Kampf ist erst vorbei, wenn der Tee leer ist», sagt Baş. «Aber der Tee ist niemals leer.»

das Braunkohlekraftwerk «Kosovo A» in Obiliq
Das Braunkohlekraftwerk «Kosovo A» in Obiliq, eine der grössten Dreckschleudern Europas.