Französische Gewerkschafterin: Sechs Jahre, bis man ihr glaubte
Als Maureen Kearney sich mit der Atomdindustrie anlegt, wird sie erst tätlich angegriffen, dann zur Angeklagten. Heute will sie ihre Geschichte erzählen, «für all jene, die schweigen müssen».

Wenn Maureen Kearney von ihren Erlebnissen erzählt, sei da ein Knoten in ihrer Magengegend, der sich zusammenziehe. «Manchmal überkommt mich ein enormes Gefühl der Ungerechtigkeit, wie in Wellen», sagt sie, «aber die Angst ist nicht mehr da.» Die Angst, die jahrelang ihr Leben dominiert hat, sie nicht mehr schlafen und kaum mehr essen liess. Angst davor, dass ihren Kindern oder Enkelkindern etwas zustossen könnte oder dass sie selbst erneut Opfer eines Angriffs werden würde.