Von oben herab: Hoffnung
Stefan Gärtner über ewige Halbbatzigkeiten

Gestern sass ich auf dem Spielplatz neben den stumpfsinnigsten Menschen der Welt: Eltern. Es ist wirklich niederschmetternd, dass Menschen, die doch auch über andere Sachen reden und nachdenken könnten, über nichts anderes mehr reden wollen als darüber, wie lange es gedauert hat, Mia ans Zähneputzen zu gewöhnen, nämlich «gefühlt krass lange». Es mag uns trösten, dass der kämpferische Elan der Menschen nicht verschwunden ist; es zieht mich nieder, dass er sich in der Frage materialisiert, was es in der Kita wann zu essen gibt. Unsere Kinderbetreuungseinrichtung schätzt uns, weil wir über zwei Eigenschaften verfügen, die Eltern heute nicht ohne Weiteres zur Verfügung stehen: Ironie auch (oder gerade) in Kindsangelegenheiten und die Unlust, uns ständig in die Arbeit von Profis einzumischen.