Fotografie: Spuren, die bleiben
Wie lassen sich Flucht und Migrationsbewegungen respektvoll und doch realitätsnah darstellen? Zwei eindrückliche Fotobücher geben Antworten in Bildern. Eine der beiden Arbeiten hat sogar einen weltweit gefeierten Film inspiriert.

In seiner Arbeit geht es nicht nur darum, Grenzen zu zeigen, sondern auch darum, die Grenzen im Kopf zu verschieben. Seit 2016 reist der Schweizer Fotograf Klaus Petrus regelmässig an Europas Aussengrenzen und dokumentiert Fluchtwege quer durch den Balkan. Nun hat er seine Langzeitbeobachtungen als Buch publiziert. Der Band «Spuren der Flucht» mit 145 Schwarzweissfotografien kommt fast ohne Text aus. Lediglich der Buchumschlag lässt sich zu einer Karte auffalten, gespickt mit Zitaten, Gedanken und Fakten zu seinen Reisen. In einem kurzen Einführungstext stellt Petrus die Frage: Wie werden Flucht und Migration dargestellt? Und welchen Einfluss nimmt Fotografie auf unsere Wahrnehmung flüchtender Menschen?