Theater: Lawine aus weissem Plastik

Nr. 49 –

In seinem neuen dokumentarischen Solo spiegelt Dennis Schwabenland die Lebensgeschichten zweier von einem Grosskonzern geprägter Familien. Vor allem zeigt er, was neoliberale Wirtschaftsentscheide anrichten.

Bühnenfoto des Theaterstücks «Mülheim Absturz Ruhr»
Kündigungsgespräch mit Gartenstühlen: Dennis Schwabenland als sein eigener Vater 
in «Mülheim Absturz Ruhr».
Foto: Rob Lewis

Am Anfang sind die über fünfzig weissen Plastikgartenstühle noch ordentlich am hinteren Bühnenrand gestapelt. Im Verlauf des Abends werden sie regelrecht die Bühne einnehmen, zu einer Lawine werden, die eine Familie ins Straucheln bringt. Die Gartenstühle «Piccolo II» haben die Biografie von Heribert Schwabenland geprägt. Genauso wie jene von Karl-Erivan Haub, dem Erben des Tengelmann-Konzerns. Haub ist 2018, wenn auch nicht in einer Lawine, spurlos in den verschneiten Schweizer Alpen verschwunden.

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