Zürcher Denkmalpflege: Geschichten von Bauten und Gärten

Nr. 35 –

81 Bauten und 76 Grundstücke hat der Zürcher Stadtrat neu ins Inventar von Denkmal- und Gartendenkmalpflege aufgenommen. Alle ausgewählten Häuser und Gärten wurden zwischen 1960 und 1980, also in einer Boomzeit, gebaut. Die Innenstadt wurde langsam zum Einkaufszentrum, es wurde erstmals von Verdichtung des Wohnraums gesprochen, die industrielle Vorfertigung bot neue Möglichkeiten.

Zu den ausgewählten Bauten gehören auch einige Sichtbetonbauten wie das Amtshaus am Helvetiaplatz. Diese sind nach 1980 etwas in Ungnade gefallen, aber erleben seit einigen Jahren einen neuen Boom, wie etwa das neue Wohnhaus an der Ecke Langstrassenunterführung und Einfahrt zum Hauptbahnhof zeigt. Mit dabei sind das Lochergut und die Hochhäuser der Grünau, aber auch etwas abgeschiedener liegende Einfamilienhäuser oder ein diskret in einem Innenhof verborgener Spielplatz, der in einer Bauruine im Kreis 5 angelegt wurde. Bei den inventarisierten Objekten fällt auf, dass im Unterschied zu heute nur in wenigen Fällen die Garten- oder die LandschaftsarchitektInnen bekannt sind.

Das Inventar der Stadt Zürich umfasst nun 6900 Gebäude oder dreizehn Prozent des gesamten Baubestands. Teil des Inventars zu sein, bedeutet aber nicht, dass ein Gebäude formell geschützt ist. Bei tief greifenden Veränderungen oder Abbruch entscheidet der Stadtrat, in welchem Umfang das Objekt erhalten werden muss. Das Inventar eignet sich auch als Leitfaden für Architekturspaziergänge.

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