Monty Python: Her mit der Leber

Nr. 48 –

Die Begegnung wird schnell zum Blutbad, wenn Mr. Brown von zwei Ärzten vor der Tür aufgefordert wird, ihnen seine Leber zu überlassen. Sie weisen den protestierenden Mr. Brown darauf hin, dass er das Kleingedruckte auf seinem Organspendeausweis offenbar nicht gelesen habe. Darauf stand nämlich ausdrücklich, dass Organe auch vor dem Ableben des Spenders beansprucht werden können.

Mit Sketchen wie diesem wurde das britische Comedyensemble Monty Python berühmt. Jetzt kehren die Briten samt adoptiertem US-Amerikaner nach über dreissig Jahren mit einer lang ersehnten Revival Show zurück. «Ein wenig Comedy, sehr viel Pathos, etwas Musik und ein kleines bisschen altertümlicher Sex», so sehe das Programm aus. An der Pressekonferenz in London letzte Woche wurde jedenfalls bekannt gegeben, dass «The Ministry of Silly Walks» («Das Ministerium für alberne Gänge») nicht mehr aufgeführt werde, da John Cleese jetzt eine künstliche Hüfte habe.

Der Film «The Meaning of Life», aus dem auch der Organspendensketch stammt, ist das düsterste Werk der Pythons. Unvergessen die Dinnerparty, die vom Klopfen eines Mr. Death an der Tür unterbrochen wird. Er erklärt, dass er die ganze Gesellschaft jetzt mitnehmen müsse. Die Todesursache? «The salmon mousse!» (die Lachsmousse der Gastgeberin).

Der rabenschwarze Humor ist den Comedians zum Glück nicht abhandengekommen: «One down, five to go» bewerben sie die neue Show, da einer von ihnen bereits gestorben ist. Man kann nur hoffen, dass sie der Gefahr einer Comeback-Blamage mit gewohnt unverfrorenem Humor aus dem Weg gehen.

Die Show war innert 43,3 Sekunden ausverkauft, und viele Fans gingen leer aus. Ihnen bleibt der Trost von «Always Look on the Bright Side of Life» in der Endlosschlaufe.