Medien: Berner «Online-Magazin» kann starten

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Ab Sommer gibt es in der Stadt Bern eine Alternative zu den Tamedia-Blättern «Bund» und «Berner Zeitung». Dank grosser finanzieller Mithilfe der Basler Medienmäzenin und Roche-Erbin Béatrice Oeri wird das im Herbst vom Verein Berner Online Medien (BOM) lancierte «Online-Magazin» gut aus den Startlöchern kommen. Das Magazin ist über 2012 hinaus mit mehreren Hunderttausend Franken gesichert. Neben der von Oeri finanzierten Stiftung für Medienvielfalt in Basel leisten die Ursula-Wirz-Stiftung und Private Starthilfe.

Auslöser für das neue Medium war die Unzufriedenheit mit der medialen Situation in Bern. Seit auch der «Bund» in die Hände von Tamedia übergegangen ist, mokieren sich manche Bernerinnen und Berner über die «zürichlastige Perspektive» und das «sinkende Niveau» von «Bund» und «Berner Zeitung».

In diesen Tagen wird die Chefredaktion des neuen «Online-Magazins» bestellt, danach werden die vier Redaktionsstellen besetzt (3,5 Vollzeitstellen). Anfang Juni beginnen die fünf JournalistInnen mit der Arbeit. Für 2013 beläuft sich das Budget auf 600 000  Franken. Beim Aufbau der Infrastruktur können die BernerInnen auf die Unterstützung eines anderen, bislang erfolgreichen Medien-Start-ups zählen, der Basler «TagesWoche». Die Alternative zur «Basler Zeitung» hat mittlerweile 10 000 AbonnentInnen, Tendenz weiter steigend, und verkauft pro Woche 2000 Exemplare ihrer Wochenzeitung im Einzelverkauf, so Ko-Chefredaktor Remo Leupin. Die Berner Alternative zu Tamedia ist bescheidener dimensioniert und muss sich langfristig via Vereinsmitgliedschaften finanzieren: Damit das «Online-Magazin» langfristig Bestand hat, müssen 1500 Vereinsmitglieder her.

Andreas Fagetti