Das Geheimnis eines guten Films
Filme machen bedeutet Geschichten erzählen. Jedem Film liegt ein Drehbuch zugrunde, in dem der Film in Bildern, Dialogen und Beschreibungen erzählt wird. Ein gutes Drehbuch ist Grundlage für jeden spannenden Spielfilm.
In dieser Beilage stehen das Drehbuch und das Drehbuchschreiben im Zentrum. Wir fragen, was ein gutes Drehbuch überhaupt ausmacht und warum es in der Schweiz an starken DrehbuchautorInnen fehlt. Ausserdem blicken wir nach Dänemark, wo das Fernsehen Serien produziert, die international für Aufmerksamkeit sorgen. Der Fernsehproduzent Ingolf Gabold hat uns das Geheimnis ihres Erfolgs verraten: «Du musst die Drehbuchautoren wie Könige behandeln.»
Welche Schlüsselrolle das Drehbuch im Entstehungsprozess eines Films spielt, machen auch die Porträts von Filmschaffenden deutlich, die in dieser Beilage zu finden sind. Das Drehbuch sei ihre Bibel, sagt etwa die Kamerafrau. Und die Aufnahmeleiterin und Location-Scout-Frau nimmt ihre Arbeit erst auf, nachdem sie das Drehbuch gelesen hat: Dann macht sie sich auf die Suche nach passenden Orten, Lokalen oder Strassen, wo der Film gedreht werden kann. Auch Urs Fitze, Leiter der Abteilung Fiktion von Schweizer Radio und Fernsehen, betont im Interview, dass die DrehbuchautorInnen zentrale Figuren jedes Projekts seien.
Ein Film will aber nicht nur erzählt, sondern auch gesehen werden. An der 48. Ausgabe der Solothurner Filmtage wird während einer Woche auf neun Leinwänden eine grosse Anzahl Filme präsentiert. In Kurzbesprechungen stellen wir ein paar ausgewählte Werke vor. Und fragen zugleich: Welche Zukunft hat das Kino? Filme werden immer häufiger aus dem Internet heruntergeladen oder gestreamt und auf Computer, Laptop, iPad oder Smartphone geschaut. Wie diese neuen technischen Möglichkeiten das Kinoverhalten beeinflussen – damit beschäftigt sich diese Beilage sowohl in einem Artikel wie auch in den Bildern.
Ob auf dem iPad im Zug, mit FreundInnen vor dem Fernseher oder mit Fremden im Kino: Auch heute verlieren sich viele Menschen in ihrer Freizeit gern in der Fiktion eines Films. Das haben die WOZ-FotografInnen Ursula Häne und Andy Bodmer in ihren Bildern eindrücklich festgehalten.
Silvia Süess