Grossdemo in Bern: Gegen Dumping und Abbau
Entgegen aller Krisenrhetorik: Grosse Teile der Schweizer Wirtschaft laufen gut. Und trotzdem haben tiefe und mittlere Einkommen nicht profitiert. In den letzten zehn Jahren sind die Löhne nach Abzug der Teuerung sogar gesunken.
1,5 bis 2 Prozent mehr Lohn und hundert Franken mehr bei den Mindestlöhnen: Das ist nur eine Forderung des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds SGB. Denn die Angriffe kommen auf mehreren Ebenen: In Kantonen wie Bern, Luzern, St. Gallen, Genf und Tessin wollen bürgerliche Regierungen weitere Sparprogramme sowie Lohn- und Rentenkürzungen verordnen – und planen zugleich neue Steuergeschenke für Grossverdiener und Unternehmen. Auf nationaler Ebene sind insbesondere die Renten gefährdet: So will der Bundesrat die Pensionskassenrenten um 12 Prozent senken, den Teuerungsausgleich aufs Spiel setzen und das Frauenrentenalter auf 65 Jahre anheben.
Unter dem Slogan «Stoppt Lohndumping und Rentenklau» rufen nun die Gewerkschaften zur nationalen Demo in Bern auf. Mit einem Sternmarsch auf den Bundesplatz lancieren sie mit besonders betroffenen Verbänden wie dem SEV (EisenbahnerInnen), dem VPOD (öffentliche Dienste) oder Syndicom (Medien und Kommunikation) einen kräftigen Konter gegen die Abbaupläne: Noch am gleichen Wochenende soll die Tankstellenshopinitiative abgeschmettert werden; bereits im Juli ist die Initiative AHV plus zustande gekommen und vor wenigen Tagen jene zur Einführung der Erbschaftssteuer für gültig erklärt worden. Ende November wird zudem über die 1:12-Initiative der JungsozialistInnen abgestimmt.
Besammlungsorte am 21. September 2013: «Welle» (Bahnhofausgang West), Schützenmatte (SEV), Bärengraben, Rathausplatz (VPOD) sowie Aargauerstalden (Syndicom): jeweils 13.30 Uhr. Reden und Musik ab 14 Uhr. Infos zu Extrazügen: www.sgb.ch/aktuell/demo-219/