Fairmedia: Erste Hilfe für Medienopfer
In Basel hat sich der Verein Fairmedia gegründet. Er will von medialer Hetze Betroffene beraten und ihnen helfen, sich gegen unfaire Berichterstattung zu wehren.
Fairmedia möchte eine Anlaufstelle für Betroffene gründen, Fälle sammeln und veröffentlichen, allenfalls auch InserentInnen über problematische Inhalte informieren. Auch gegen rassistische, sexistische und ausländerfeindliche Berichterstattung will der Verein vorgehen.
Die Idee dazu hatte der Basler SP-Nationalrat Beat Jans. «Das mediale Klima ist in den letzten Jahren aggressiver geworden», stellt er fest. Fairmedia solle dafür sorgen, dass «alle ihre Spielregeln einhalten», dass JournalistInnen die Privatsphäre von Personen respektieren und keine Tatsachen verdrehen würden.
Auslöser der Gründung von Fairmedia sei die Berichterstattung der «Basler Zeitung» («BaZ»), erklärt Guy Krneta. Der Künstler sitzt wie Beat Jans im Vorstand des neu gegründeten Vereins. «Alle, die nicht einen strammen Blocher-Kurs fahren, stehen bei der ‹BaZ› auf der Abschussliste», sagt Krneta. Als 2010 ein rechter Filz um Christoph Blocher die Tageszeitung übernahm und Markus Somm zum Chefredaktor kürte, lancierte Krneta mit anderen die Aktion «Rettet Basel!». Die Gruppe beobachtet die Berichterstattung der «BaZ» seit der Übernahme, hat dazu einen Film gedreht und organisiert Proteste für eine «SVP-unabhängige» Tageszeitung in Basel. Fairmedia soll den Schweizerischen Presserat ergänzen, bei dem Opfer von medialer Verunglimpfung Beschwerde einreichen können. Einer Beschwerde gegen die «BaZ» hat der Presserat zuletzt im Mai recht gegeben – damals hatte die Zeitung gegen die Wahrheitspflicht verstossen und die Privatsphäre mehrerer Personen verletzt.