Asset Manager : Investieren ohne Verantwortung
Sie legen mit ihren Fonds Hunderte Milliarden Franken für Pensionskassen, Stiftungen und Sparer:innen an. Doch die grossen Asset Manager der Schweiz kümmern sich nur ungenügend darum, ob sich die Unternehmen, in die sie das Geld ihrer Kund:innen investieren, auch klima- und umweltverträglich verhalten. Besonders schlecht schneiden die Grossbank UBS und die Investmentgesellschaft Blackrock ab. Dies geht aus einer Analyse der Umweltorganisation Greenpeace hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Greenpeace untersuchte bei zehn umstrittenen Aktionärsabstimmungen von 2023, wie sich die zehn wichtigsten Asset Manager der Schweiz verhielten. Der Befund ist ernüchternd. Viele nutzten ihre Stimmrechte zu wenig oder stimmten in vielen Fällen gegen Anträge für klima- und umweltfreundliche Geschäftsstrategien. So folgte etwa nur Swisscanto (die zur Zürcher Kantonalbank gehört) an der Generalversammlung des norwegischen Öl- und Gaskonzerns Equinor einem Antrag, keine neuen Förderanlagen mehr zu bauen und stattdessen Investitionen hin zu einem klimafreundlichen Unternehmen zu vervielfachen.
Viele der Vermögensverwalter geben auch nicht bekannt, welche Massnahmen sie ergreifen, um Verwaltungsräte der betreffenden Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen, wenn diese ihre Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen. Unklar bleiben oft auch die Gründe für ein bestimmtes Abstimmungsverhalten. Die Bank Vontobel verzichtet sogar auf jegliche Transparenz.
Greenpeace fordert die Asset Manager auf, ihre Stimmrechte zugunsten der nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen zu nutzen. Über ihre Fonds seien sie im Auftrag ihrer Kund:innen Miteigentümer und hätten eine entsprechende Verantwortung zu tragen.