Russland: Das System Putin und der Westen
Der Westen ist zum Komplizen der russischen Machthaber geworden. Die Kritik an Präsident Putins autoritärem Regierungsstil ändert nichts am jahrhundertealten Wertesystem, das Russlands Machtstrukturen prägt.
Der Westen ist zum Komplizen der russischen Machthaber geworden. Die Kritik an Präsident Putins autoritärem Regierungsstil ändert nichts am jahrhundertealten Wertesystem, das Russlands Machtstrukturen prägt.
Die Massenproteste in ganz Russland sowie die Kontroversen um Präsident Wladimir Putins Wiederwahl im März zeigen, dass die Gesellschaft zwanzig Jahre nach dem Ende der Sowjetunion zutiefst polarisiert ist.
Roman Berger über Kritik an der Russland-Berichterstattung
Die Auflösung der Sowjetunion und die Einführung der Marktwirtschaft führten in Russland zu Massenarmut und Chaos. Wladimir Putin bot sich ab 2000 als Garant für Sicherheit und Stabilität durch einen starken Staat an. Inzwischen ist der Staat an eine Offshore-Aristokratie ausgeliefert worden. Im Land selber dominieren ein neuer Nationalismus und Nostalgie.
«Es braucht keine Verbindlichkeit der Forderungen», sind sich drei TeilnehmerInnen des diesjährigen Weltsozialforums einig. Vielmehr ginge es darum, wieder selbst die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und in der Schweiz die bröckelnde Solidarität neu aufzubauen.
Migration, Kriegsmaterialexport, Bankgeheimnis, Libyen und die Minarettinitiative: Aussen- und Innenpolitik sind nicht mehr voneinander zu trennen. Trotzdem kürzen die Schweizer Verlage bei der Auslandsberichterstattung.
Dank Internet und BloggerInnen werde die ganze Welt demokratischer, heisst es. Der Politologe Matthew Hindman kommt zu anderen Schlüssen.
Zwanzig Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs könnte die ehemalige Guerilla FMLN die Präsidentschaftswahl vom kommenden Sonntag gewinnen.
Zwanzig Jahre nach Ende des Kalten Krieges und dem Beginn der Globalisierung: Was ist seither im Westen mit der Auslandsberichterstattung passiert?
Die aktuelle Entwicklung der Finanzmärkte verleiht den Thesen von Peter Niggli noch mehr Brisanz.