Bildung und Klasse: Die falsche Dominanz der «Bildungsnahen»
Intellektuelle Begabung spielt nur eine Nebenrolle: Warum das Wort «bildungsfern» diskriminierend ist und überwunden werden muss, um die Chancengleichheit in der Schule zu fördern.

Foto: Hoss McBain, Imago
Auf seinem neusten Album, «The Death of Slim Shady», erzählt Eminem davon, wie er, aufgewachsen in einer bitterarmen, von Kriminalität geprägten Vorstadt von Detroit, mit seinen primitiven Raps noch heute gern die Jugend vergiftet. Auch wenn ihn die Erziehungswissenschaftlerin Margrit Stamm nicht im Blick gehabt haben dürfte, als sie ihr Buch «Von unten nach oben» schrieb: Der US-Rapper reflektiert in seinem Song mit dem sprechenden Titel «Habits» genau das, was Stamms Buch auszeichnet, eine kritische Befragung des Habitusbegriffs. Im Fokus stehen Arbeiterkinder und ihre ungleichen Chancen auf einen Bildungsaufstieg.