«In die Sonne schauen»: Im Rauschen der Zeit

Nr. 37 –

Ein deutsches Jahrhundert als Poesiealbum morbider Fantasien? Seit dem Jurypreis in Cannes sorgt der zweite Spielfilm von Regisseurin Mascha Schilinski für Furore.

Filmstill aus «In die Sonne schauen»: erwachsene Personen mit einem Kind
Gespenstisch: Wie Mascha Schilinski mit dem Blick der Kinder auf die Welt schaut und sich dabei metaphysische Abgründe auftun. Fotos: Fabian Gamper, Studio Zentral
Filmstill aus «In die Sonne schauen»: eine junge Frau liegt auf einem SUP-Brett

Wenn jetzt seit der Premiere in Cannes bei jeder Gelegenheit wieder von einem neuen «Filmwunder» die Rede ist: erst mal scharf stellen. Die Chiffre ist schief, weil sie künstlerische Arbeit verschleiert. Wunder passieren (sofern man an welche glaubt), Filme werden gemacht. Im Fall von «In die Sonne schauen», dem zweiten Spielfilm von Mascha Schilinski, kann man genau umreissen, was daran mirakulös anmutet. Dass eine deutsche Produktion mit einem minimalen Budget von gerade einmal 1,6 Millionen Euro ganz ohne das Patronat grosser Namen gleich in den Wettbewerb von Cannes gehoben wird: Das ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie auf dieser Ebene des internationalen Festivalbetriebs wirklich kaum mehr vorkommt.

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