Wen die Schweiz auf Google sucht
Jedes Jahr gibt Alphabet, das Unternehmen hinter Google, bekannt, wer und was am meisten gegoogelt wurde. Die Resultate können entweder global oder aufgeschlüsselt auf einzelne Staaten eingesehen werden. Meist geben sie Einblick in die Seele eines Landes, wird doch durch die Liste klar, nach was die Menschen fragen, was sie beschäftigt, nach wem sie suchen. Letzteres wird beispielsweise in der Liste der zehn meistgesuchten Schweizer Persönlichkeiten ersichtlich.
So taucht Sergio Ermotti, CEO der UBS, in ebendieser Liste auf. Nachdem seine «Monsterbank» bereits die Wahl zum Schweizer Wort des Jahres gewonnen hat, ist es bereits der nächste Erfolg für den Monsterbanker. Für den ersten Platz hat es aber nicht gereicht (Ermotti wurde Fünfter). Am häufigsten gesucht wurde Remo Forrer, Gewinner des Gesangswettbewerbs Voice of Switzerland und 20. beim Eurovision Song Contest. Auf den Plätzen zwei und drei folgen dann der Fussballtorhüter Yann Sommer und der Tennisspieler Stan Wawrinka.
Auch ausserhalb der Top 3 gibt es viel Sport und nur wenige Frauen: Einzig die abgewählte Nationalrätin Meret Schneider und die Skifahrerin Jasmine Flury schaffen es in die Top Ten der in der Schweiz meistgegoogelten Persönlichkeiten. Einziger Politiker der Liste ist Alain Berset auf Platz vier. Zwei Plätze weiter hinten folgt Finn Canonica, der ehemalige «Magazin»-Chefredaktor, der wegen Hakenkreuzen bei Germanismen und Mobbingvorwürfen in den Fokus der Öffentlichkeit geraten war.
Nicht auf die Liste geschafft hat es überraschenderweise Roger Federer. Es ist wohl das erste Mal seit Menschengedenken, dass eine Liste von zehn prominenten Schweizer:innen ohne das Sunrise-, Jura-Kaffee-, Schweiz-Tourismus- und Lindt-Werbegesicht auskommt. Es stellt sich jetzt natürlich die drängende Frage, ob die Schweiz nun immer noch als «Land der Stabilität» bezeichnet werden darf, und es bleibt die hoffnungsvolle Erkenntnis, dass nichts für immer bleibt, nicht einmal Roger Federer.