Editorial: Verdurstende Metropolen

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ein Axolotl aus Xochimilco
Ein Axolotl aus Xochimilco. Foto: Alejandra Rajal

Von der riesigen Seenplatte, die sich einst über das zentrale Hochtal von Mexiko erstreckte, ist nur noch wenig übrig. Hunderttausende Axolotl lebten einst auf dem Gebiet des heutigen Grossraums von Mexiko-Stadt. Jetzt sind es noch ein paar Hundert.

Ob Hirn oder Herz: Der wundersame Lurch ersetzt fast alles, was man ihm wegschneidet. Doch wenn es um das Überleben in einer Umgebung geht, die durch Abholzung, Versiegelung und Klimaerhitzung immer unwirtlicher wird, hilft ihm das nichts: Der Axolotl droht auszusterben. Auch für die über zwanzig Millionen Menschen unter der Hitzeglocke der Metropole wird die Lage immer bedrohlicher.

Mexiko-Stadt ist nicht die einzige Megacity, die unter chronischer Wassernot leidet, wie die Beispiele Istanbul, Johannesburg und Jakarta zeigen. Doch in Mexiko lassen sich der drohende Kollaps sowie Massnahmen zu seiner Verhinderung besonders eindrücklich erzählen. Bei ihren Recherchen stiessen Toni Keppeler und Laura Nadolski auch auf Feldversuche, die Hoffnung machen: Sollte sich die Wasserqualität im Feuchtgebiet von Xochimilco so verbessern, dass der Axolotl überlebt, könnte das auch für die Menschen in Mexiko-Stadt eine gute Nachricht sein.