Neues aus der Wissenschaft: Mit Hanteln gegen Alzheimer

Nr. 2 –

«Giv da piipal eea!» Mit stark österreichisch gefärbtem Akzent zwar, aber inhaltlich unzweideutig forderte Arnold Schwarzenegger im Film «Total Recall» Luft für die erstickende Bevölkerung auf der Marskolonie. Mehr Luft im Sinn von aerobem Training galt bislang auch als gesund fürs Gehirn und seine Leistungsfähigkeit. Vor allem im Alter. Denn bis ins Jahr 2050 sollen bis zu 135 Millionen Menschen weltweit an einer Demenzerkrankung leiden. Joggen gegen Alzheimer?

Leider nein. Nicht mal Gehirnjogging hilft langfristig. Das zumindest behauptet eine australische Studie mit hundert ProbandInnen im Alter zwischen 55 und 86, deren kognitive Fähigkeiten bereits spürbar verringert sind und auf eine Vorstufe von Alzheimer hinweisen. In vier Gruppen aufgeteilt, erhielten die Leute für ein halbes Jahr zweimal wöchentlich kombinierte Trainingseinheiten: Kombiniert wurden dabei «Widerstandstraining» mit computerbasiertem kognitivem Training – einmal beides richtig, einmal beides nur als Placebo (Stretching respektive Naturvideos anschauen) und je einmal eine Placebovariante, kombiniert mit richtigem Training. Überraschendes Resultat: Das Widerstandstraining (und nur es allein) erhöhte die Funktionsfähigkeit des Gehirns der PatientInnen sogar!

Und da wären wir wieder bei «Nöldi». Denn Widerstandstraining ist nichts anderes als Hantelnstemmen, Beinpressen und Co. So richtig intensiver Muskelaufbau halt. Die australische Studiengruppe unter der Leitung von Yorgi Mavros untermauert diesen kausalen Zusammenhang sogar mit einem Hirnscan: Die «Vergrösserung bestimmter Hirnregionen» sei «auf die kognitiven Verbesserungen durch das Gewichteheben zurückzuführen».

Also nichts wie los, ihr Ü55erInnen: Ab ins Fitnessstudio! Noch ist es nicht zu spät für Neujahrsvorsätze, und der wichtigste lautet in diesem Fall: Mindestens zweimal pro Woche intensives Krafttraining, das zu starkem Muskelaufbau führt. Long live Arnold Schwarzenegger!

Zur Einstimmung empfohlen: «Total Recall» von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1990.