Landesstreik 1918: Bildgeschichten (13): Als der Kampf weiterging

Nr. 46 –

Foto: Archiv Stefan Keller

Drei Soldaten, einer von ihnen als Revolutionär verkleidet, spielen die Verhaftung eines Streikenden. Eine Inszenierung im Fotostudio vielleicht noch während des Landesstreiks 1918, der später selber als Inszenierung beschrieben wird: als lange geplanter Auftakt einer Revolution, als präventive Konterrevolution, als Powergame zwischen Behörden, Armee und Streikkomitee.

Die Enttäuschung der Streikenden nach dem Zusammenbruch muss riesig gewesen sein. Die meisten kehren schnell an die Arbeit zurück. Der Triumph der Soldaten muss bitter gewesen sein. Durch die Grippe werden Bataillone zu Kompanien dezimiert: zuletzt noch, weil die kränkelnden Soldaten bei irrsinniger Kälte ein Defilee vor dem General absolvieren müssen. Er lässt sie stundenlang warten.

Leider hat es die Geschichtsschreibung versäumt, die beteiligten Soldaten, Arbeiter und Arbeiterinnen akkurat zu befragen. Vor fünfzig Jahren wäre das ein Leichtes gewesen. Man fokussierte auf die grossen Männer. Frischere Forschung erzählt aus Bereichen, die weniger im Machtzentrum lagen. 2019 gibt es einen Frauenstreik.

Mit diesem Beitrag beschliessen wir die Bildgeschichtenserie zum Landesstreik.