Das Stück «Hundert Jahre weinen oder hundert Jahre Bomben werfen» erschüttert langsam, aber nachhaltig. Die Konstruktion einer tödlichen Variante von Männlichkeit wird hier an dunklen Kapiteln der Schweizer Geschichte durchexerziert.
Zunächst war es nur eine Idee. Tiefe Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen, keine Kinderbetreuung: Es brauche einen Streik, sagten sich einige Uhrmacherinnen aus dem Vallée de Joux im Waadtländer Jura. Ihre Idee sollte zum Frauenstreik 1991 führen. Einiges hat sich seither getan, vieles auch nicht. Ein Besuch in der Welt der Uhren.
Altbundesrätin Ruth Dreifuss ist in die AHV verliebt, hat aber nichts gegen eine Rentenaltererhöhung bei den Frauen. Lohn für Hausarbeit begegnet sie mit Skepsis und den Status von Sans-Papiers hält sie für ein Problem, das man nicht negieren könne – ausser man heisse Mario Fehr.
Sie tingelte monatelang bis ins hinterste Kaff, um für den Frauenstreik von 1991 zu weibeln: Die ehemalige Nationalrätin Christiane Brunner über patriarchale Widerstände in Partei und Gewerkschaft, Tabus ihrer Mutter und den Moment, in dem junge Frauen typischerweise zum Feminismus finden.
Der evangelikale Neuenburger Pfarrer Norbert Valley wurde verurteilt, weil er in seiner Kirche einem Geflüchteten Unterkunft gewährte. Für seine humanitäre Überzeugung will er weiterkämpfen – wenn nötig bis zum EGMR.
Im Februar veröffentlichte das Staatssekretariat für Migration die Liste der zugelassenen Rechtsberatungsstellen für das erweiterte Asylverfahren – und auch die lächerlich knappen Pauschalen, mit denen Asylsuchende juristisch beraten werden sollen.