Im Verhalten der Behörden gegenüber russischen Militärflüchtlingen im Ersten Weltkrieg zeichnete sich in der Schweiz ein fataler Wandel im Umgang mit «Fremden» ab – unter dem Eindruck von Nationalismus und Revolutionshysterie.
Vom 11. März bis zum 21. April 1967 befand sich Stalins Tochter «zu Erholungszwecken» in der Schweiz. Im Umgang der Behörden mit Swetlana Allilujewa offenbarten sich radikale Möglichkeiten und banale Realitäten neutraler Aussenpolitik zwischen den Machtblöcken des Kalten Kriegs.
Quellen belegen, dass die Zerrüttungen der Kulturrevolution vor fünfzig Jahren fast zum Abbruch der Beziehungen zwischen der Schweiz und China führten. Noch vor Maos Tod 1976 bemühte sich die Exportwirtschaft dann wieder um den «künftigen Handelspartner».
Die Bewegung Blockfreier Staaten war der Schweizer Diplomatie in den 1960er Jahren ein Dorn im Auge. Erst mit der Ölkrise fand 1973 ein Umdenken statt. Ein Rückblick auf eine kaum mehr bekannte Episode im Ost-West-Konflikt.
In der Sowjetunion war die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg aus guten Gründen intensiver als andernorts. In Russlands heutigem politischem Klima nimmt sie jedoch immer groteskere Formen an. Der Kreml inszeniert eine «Einheit der Nation», während ultranationalistische Kreise Stalin als «Licht Gottes» bezeichnen.
Empörung auf der Botschaft, Aufregung in Bern: 1973 sorgten Schweizer Filme in der Sowjetunion für rote Köpfe. Doch ein aktueller Fall zeigt: Die Haltung der offiziellen Schweiz bei kritischen Filmen ist heute nicht offener als zur Zeit des Kalten Kriegs.
Sie zeigt das inoffizielle Russland: Am Comicfestival Fumetto sind Zeichnungen der russischen Künstlerin und Politaktivistin Wiktoria Lomasko zu sehen. Ein Gespräch über die Gewalt gegen Schwule und Lesben in Russland und darüber, wie Russland sich in eine Diktatur verwandelt.
Im Reich des jugoslawischen Staatspräsidenten Josip Broz Tito gab es viel mehr Luft zum Atmen als im alten Sowjetblock. Aber sein Machtanspruch durfte nicht infrage gestellt werden.