Thomas Platter – «Lebensbeschreibung» (1572) |
Ein armer Halbwaise aus dem Wallis bereist Europa, saugt überall Wissen auf und wird ein anerkannter Basler Humanist; ein bewegtes Leben im Laufe des 16. Jahrhunderts. |
Jacques Roumain – «Herr über den Tau» (1944) |
Haitis Kampf um Wasser, Boden und Würde. |
Claude Lévi-Strauss – «Rasse und Geschichte» (1952) |
Eine Verurteilung der Überheblichkeit einer Kultur gegenüber anderen. |
Miguel Ángel Asturias – «Weekend in Guatemala. Acht Novellen zum Sturz der Arbenz-Regierung 1954» (1956) |
Die USA zerbomben eine Politik der Landverteilung und jagen einen Hoffnungsträger. |
Ousmane Sembène – «Gottes Holzstücke» (1960) |
Der Streik der Arbeiter an der Eisenbahnlinie von Senegal nach Mali. |
Oscar Lewis – «La Vida. Eine puerto-ricanische Familie in der Kultur der Armut» (1966) |
Von der Anthropologie, die sich «fremden Völkern» widmet, zur Beobachtung «armer Klassen» in den verschiedensten Ländern: Überlebensstrategien von Slumbewohner:innen und anderen Marginalisierten. |
Gabriel García Márquez – «Hundert Jahre Einsamkeit» (1967) |
Das Meisterwerk des fantastischen Realismus Lateinamerikas. |
Saul Alinsky – «Rules for Radicals» (1971) |
Saul Alinsky organisierte Aktionen in der Arbeitswelt und in den Elendsquartieren im Kampf gegen Rassendiskriminierung. |
Ernst F. Schumacher – «Small is Beautiful. Die Rückkehr zum menschlichen Mass» (1973) |
Wie Grossprojekte die betroffenen Menschen und Gesellschaften ihrer Initiative berauben und sie in die Ohnmacht führen. |
Victor Klemperer – «Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten. Tagebücher 1933–1945» (1995) |
Der Zeuge des Alltagslebens in Nazideutschland. Die Sprache der Unterdrückung. |
Sebastian Haffner – «Geschichte eines Deutschen. Die Erinnerungen 1914–1933» (1939 geschrieben, 2000 erschienen) |
Vom Aufstieg des Nationalsozialismus und dem Verlust der individuellen Freiheit. |
Amitav Ghosh – «Der Glaspalast» (2001) |
Die britische Eroberung von Burma, eine Familiensaga über die Entwicklung auf dem indischen Subkontinent. |
Javier Cercas – «Soldaten von Salamis» (2001) |
Kurz vor dem tragischen Ende des Spanischen Bürgerkriegs rettet ein republikanischer Soldat einen vor der Hinrichtung geflohenen Faschisten. |
Charles Lewinsky – «Melnitz» (2006) |
Das Leben der jüdischen Bevölkerung im aargauischen Surbtal. Meine Ahnen lebten über Generationen dort, bis die Jüdinnen und Juden 1866 sich frei niederlassen konnten. |
Chimamanda Ngozi Adichie – «Die Hälfte der Sonne» (2006) |
Der Biafra-Krieg aus Sicht der Igbo. |
David Van Reybrouck – «Kongo. Eine Geschichte / Revolusi. Indonesien» und die «Entstehung der modernen Welt» (2010 und 2022) |
Für beide Bücher hat der Autor nach Zeug:innen der Kolonisation und des Übergangs zum Staatswesen gesucht. Die Geschichte von unten erzählt. |
Philippe Sands – «Rückkehr nach Lemberg. Über die Ursprünge von Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit» (2016) |
Von einer Stadt, die gewaltsam hin- und hergerissen wurde, zwei dort geborenen Menschen und zwei Juristen, die für das heutige Völkerstrafrecht massgebend waren. |
Robert Gerwarth – «Die Besiegten. Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs» (2016) |
Das Aufflammen der Nationalismen nach dem Zerfall von K.u.K.-Monarchie, Preussischem und Osmanischem Reich entfachte blutige Kämpfe, die immer noch als Legitimation territorialer Eroberungsträume dienen. |
Colson Whitehead – «Underground Railroad» (2017) |
Die Flucht einer Sklavin aus dem Süden der USA. Und die Kette der darität auf ihrem Weg zur Freiheit. |
Andrej Kurkow – «Graue Bienen» (2018) |
Der Bienenzüchter aus der Grauzone der Front in Donezk nach 2014 und seine Reise durch die Ukraine. Kurkow geht zärtlich mit seinen Figuren um, vereint Realismus und fantasievollen Humor. |
William Dalrymple – «The Anarchy. The Relentless Rise of the East India Company» (2019) |
Wie konnte eine der ersten Aktiengesellschaften Europas ein riesiges Land erobern und ausbeuten, bis es zum «Kronjuwel» des britischen Kolonialreichs wurde? |
Colum McCann – «Apeirogon» (2020) |
Zwei Väter trauern um ihre Töchter, die im Konflikt zwischen Israelis und Palästinenser:innen ums Leben kamen. Sie beschließen, sich gemeinsam für den Frieden zu engagieren. Ein literarisches Meisterwerk. |
Isabella Huser – «Zigeuner» (2021) |
Die Geschichte ihrer Familie, von der Ausgrenzung bis zur Anerkennung ihrer Bürgerrechte. |
Nathan Thrall – «Ein Tag im Leben von Abed Salama» (2023) |
Die sehr gut recherchierte Schilderung einer palästinensischen Grossfamilie, die in der Nähe Jerusalems lebt, beschreibt das Leben in von Israel besetzten Gebieten. |