Der Lurch, das Wasser und die Stadt Wenn der Axolotl doch nicht ausstirbt, überlebt vielleicht auch Mexiko-Stadt

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ein Axolotl aus Xochimilco
Ein Axolotl aus Xochimilco.

Die ersten Axolotl, die nach Europa kamen, waren tot. Der Forschungsreisende Alexander von Humboldt (1769–1859) hatte zwei dieser kuriosen Tierchen in Mexiko präparieren lassen und sie 1804 Georges Cuvier in Paris überreicht. Cuvier, ein angesehener Zoologieprofessor am Muséum national d’histoire naturelle, untersuchte die Kadaver eingehend und kam zum Schluss, dass es sich um eine Larve handeln müsse, die irgendwann zu einem ihm unbekannten Salamander würde. André Marie Constant Duméril dagegen, der Leiter der Ichthyologie (Fischkunde) und Herpetologie (Kunde der Lurche und Reptilien) am selben Museum, war der Überzeugung, der Axolotl sei eine neu entdeckte Art einer Gattung, zu der auch der europäische Grottenolm gehöre.

Der Axolotl, der schon damals nur im See von Xochimilco im Hochtal von Mexiko-Stadt vorkam, hat durchaus Ähnlichkeit mit einem Salamander. Die im Erwachsenenalter durchschnittlich rund 25 Zentimeter lange Amphibie – einzelne Exemplare können bis zu 40 Zentimeter lang werden – hat einen runden Kopf mit breitem Maul und weit auseinanderstehenden Äuglein, einen lang gestreckten Rumpf mit vier Beinchen, die in Fingern enden; dazu einen langen, seitlich platt gedrückten Schwanz mit einem Flossensaum. Besonders verwunderlich sind sechs fächerartige Gebilde im Nacken des Tierchens, die wie Spielzeuggeweihe aussehen. Es handelt sich dabei um Kiemen. Der Axolotl kann auf drei Arten Sauerstoff aufnehmen: durch den Mund in die Lunge, über die Kiemen und über die Haut. Die Tiere sind gewöhnlich schwarz oder grau-braun gefleckt.

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