Literatur: Das Zuhause als Geschwür

Nr. 39 –

Louisa Mertens Debüt «Hundesöhne» ist sprachlich fesselnd, verheddert sich zum Teil aber auch in den eigenen Konstruktionen von Identität und Herkunft.

drei Kleinhunde hinter einem Gitter
Kotverschmierte Schwänze und sabberverklebte Futternäpfe: Die Protagonistin von Louisa Mertens Roman sucht Gemeinschaft und Nähe in einem Tierheim. Foto: Imago

Unten in der Talsenke, nur sichtbar, «wenn man in den Abgrund schaut», liegt das «Lösch». Das Tierheim ist ein Sammelbecken für Heimatlose. Für auf der Strasse gefundene Katzen und von Narkosemittel süchtige Pekinesen. Und für Ginny. Wie die misstrauischen Tiere mit schwierigen Vergangenheiten versucht die Tierpflegerin, ihr früheres Leben abzustreifen, indem sie im Tal neu beginnt. Aber ihre Vergangenheit bleibt an ihr kleben wie der getrocknete Kot an den Teppichen im Lösch.

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